Herr Wohlhart, Sie haben die "Lehrerausbildung neu" mitentwickelt, die Junglehrer jetzt kritisieren. Welches Ziel hat man damals verfolgt – und was ist schiefgelaufen?
David Wohlhart: Die Reform war ein großer Wurf. Es gibt jetzt eine Ausbildung für alle, Unis und Hochschulen kooperieren, aber sie hat Kinderkrankheiten. Mit dem Bachelor ist man ja berufsfähig, muss aber innerhalb von fünf Jahren den Master abschließen. Da der Neueinstieg herausfordernd ist, war eine Induktionsphase geplant – ein Jahr unter Begleitung von erfahrenen Lehrern in der Schule. Das fällt radikal dem Lehrermangel zum Opfer. Neue sind allein in der Klasse, das Masterstudium wird zweite Priorität. Die Induktionsphase ist quasi schiefgegangen.