Die Steiermark richtet ein psychiatrisches Krisentelefon ("PsyNot") ein: Unter 0800 44 99 33 ist ab 1. Dezember ab acht Uhr dann rund um die Uhr jemand zu erreichen. Hinter "PsyNot" steckt aber mehr als eine Hotline. Das Krisentelefon will auch Patienten, Psychologen, Ärzte, Angehörige und andere Einrichtungen vernetzen und näher an regionale Angebote bringen – mit einer großen Datenbank im Hintergrund.

Details stellten Michael Koren (Gesundheitsfonds), die Landesrätinnen Juliane Bogner-Strauß und Doris Kampus mit Facharzt Günter Klug (Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit) am Mittwoch vor. Unter 0800 44 99 33 soll niederschwellig vermittelt und geholfen werden.

"Erfahrenes Personal"

"PsyNot" ist einerseits als klassisches Krisentelefon aufgestellt – bei Suizidgefahr und anderen akuten Krisen. Da sei "erfahrenes Personal" am Werk, betonte Klug. Der andere Schwerpunkt liegt auf der Vermittlungsarbeit. Es gehe um "den schnellsten Weg zur passenden Versorgung", erläuterte Ulrike Walch.

Als Konkurrenz von Rat auf Draht, der Telefonseelsorge etc. verstehe man sich ausdrücklich nicht. Man wolle sich gegenseitig ergänzen. 22 Mitarbeiter sind bei "PsyNot" im Einsatz, das Projekt ist mit einer Million Euro jährlich budgetiert. Im Aufbau befindet sich ein persönlicher Krisendienst, der Betroffene auch zu Hause besuchen soll.

Der Bedarf sei groß und "der Gesamtstress" in der Bevölkerung derzeit hoch, skizzierte Klug. Nach wie vor liege "die Steiermark bei den Suiziden im traurigen Spitzenfeld", ergänzte Leo Payr von den psychosozialen Diensten. Nachholbedarf würde es beim Angebot für Kinder und Jugendliche und für ältere Menschen geben, so die Fachleute.