"Es arbeitet und lässt einen nicht aus", beschreibt die 33-jährige Nina ihren Gefühlszustand. Denn in der Nacht auf Dienstag spielten sich direkt vor der Wohnung der Jungfamilie Szenen mit viel Gewaltpotenzial ab.
"Ich bin wegen des Lärms aufgewacht", schildert die Mama eines sieben Monate alten Buben den Anfang einer ruhelosen Nacht. "Ich habe runter geschrien, was los ist und dachte noch, es sei ein Nachbar."

Doch als sie Ruhe einforderte, wollte die unbekannte Gestalt wissen: "Wer sagt das?" Zuerst habe er noch von Herz und Liebe gesprochen und, dass er zu Fuß von Wien hergekommen sei. Doch als die Frau ihn warnte, die Polizei zu rufen, spitzte sich die Situation zu. Während Nina ihren Ehemann Thomas bittet, die Polizei zu rufen, begann der Mann, seinen Rucksack auszuräumen. "Er hat laut dazu gesprochen und gemeint, da habe er seine 22-Millimeter. Dann habe ich ihn laden gehört", so die 33-Jährige.

"Mein Mann hat auch Videos gemacht und darauf sieht man, dass er die Waffe auf mich richtet." Aufgrund der Bewaffnung war auch ein Polizeigroßeinsatz die Folge. Neben mehreren Polizeistreifen rückten Cobra, Schnelle Interventionsgruppe, Verhandlungsgruppe Süd und eine Diensthundestreife aus und nahmen wie berichtet den 28-Jährigen fest. "Er hat auch geschossen, das hat mich am meisten beunruhigt. Das klang echt." Auch wenn die Waffe ein Paintballmarkierer war, wie Nina in der Zeitung las. Die nächsten Tage verbringt sie mit dem Baby bei ihren Eltern, sicher fühle sie sich nicht mehr.


Bei dem 28-Jährigen handelt es sich um einen einschlägig Vorbestraften, der reichlich Alkohol und Drogen konsumiert hatte. Aufgrund des Zustandes konnte er auch erst am Mittwoch von der Polizei einvernommen werden und gab an, sich an den Vorfall mit der Familie nicht erinnern zu können. Er hatte sich erst kürzlich örtlich verändert, um einen Neustart zu wagen und aus Liebeskummer Drogen konsumiert. Wegen Tatwiederbegehungsgefahr wurde er in die Justizanstalt eingeliefert.