Die Teuerungswelle spült täglich neue Vorschläge an Land, wie man die Preisentwicklung bremsen könnte. Das Muster der Parteien ist häufig ident: Ebene X wisse genau, wo Ebene Y Geld gebunkert hätte – und fordert, es den Bürgern zugutekommen zu lassen.
In der Steiermark klopften Stefan Hermann und FPÖ bei ÖVP-LH Hermann Schützenhöfer und SPÖ-Vize-LH Anton Lang an: Das Land solle auf die Dividende der Energie Steiermark verzichten. Diese – voraussichtlich 37,5 Millionen Euro – müssten „im Konzern bleiben, um Tariferhöhungen für die Steirer abzuwenden“, so die Blauen.
Der steirische Energieanbieter ist aber längst nicht so „flüssig“ wie der Verbund. Der österreichische Stromkonzern, der mehrheitlich dem Bund gehört, strotzt gleichsam vor Wasserkraft. Laut jüngster Bilanz spülte es 1,58 Milliarden Euro an Einnahmen (vor Steuern) in die Kassen, ein sattes Plus von 22 Prozent. Hingegen gab die Energie Steiermark am Dienstag nicht nur die erwartete Fernwärme-Tariferhöhung, sondern die zweite Strompreiserhöhung binnen eines Jahres bekannt.
Schützenhöfer hat sein Augenmerk daher auf den Verbund gerichtet und an Kanzler Karl Nehammer (VP) und Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) geschrieben. Der Steirer tritt für eine Sonderdividende des Verbundes ein. Mit dem Geld könnte die Entlastung der Verbraucher (mit-)finanziert werden.