Ein bisserl spielt das Wetter verkehrte Welt, aber das wird dennoch viele freuen: Denn während der Sommer vor allem in der zweiten August-Hälfte völlig von der Bildfläche verschwunden ist, meldet er sich just zum meteorologischen Herbstbeginn ab 1. September (der eigentliche, astronomische Herbstbeginn ist heuer auf der Nordhalbkugel am 22. September um 21.21 Uhr) wieder zurück.

"Ja, das ist eine ziemliche Punktlandung. Das nun eine Woche wetterbestimmende Höhentief über Polen verliert ab Mittwoch an Einfluss", bestätigt auch Zamg-Meteorologe Christian Pehsl. Das heißt im Umkehrschluss: Das Omega-Hoch "Gaya" über den britischen Inseln, das für sehr stabile (Sommer-)Wetterlagen steht, rückt näher an Österreich heran.

Am Mittwoch noch Nordwind, aber schon schöner

Was heißt das konkret? "Am Mittwoch gibt es auch in der Obersteiermark, wo in den letzten 72 Stunden 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, kaum mehr Niederschläge." Die Temperaturen steigen auch hier wieder an. Allerdings, fühlt es sich am 1. September noch nicht wirklich wie Spätsommer an. "Der kräftige Nordwind kann selbst bei 20 Grad noch ziemlich unangenehm wirken", so Peshl.

Spätsommer bis weit in die nächste Woche hinein

Aber ab Donnerstag geht es mit den Temperaturen bei viel Sonnenschein wieder hinauf. In der Obersteiermark, wo es zuletzt kaum zweistellige Temperaturen gab, erreichen wir wieder gut 20 Grad, "weiter im Süden sind einige Sommertage mit 25 Grad und mehr möglich", prognostiziert Pehsl einen stabilen Spätsommer "bis mindestens Dienstag oder Mittwoch kommender Woche". Zwar sei hin und wieder mit Quellwolken zu rechnen, aber nicht mehr mit Regen. Nur in den Nächten kühlt es jahreszeitbedingt schon deutlich ab.

Achtwärmster Sommer der Messgeschichte

Österreichweit war es trotz des kühlen Endes der achtwärmste Sommer der Messgeschichte, dazu hat vor allem der heiße Juni beigetragen. Vor allem die Zahl der Hitzetage lag praktisch österreichweit deutlich über dem langjährigen Schnitt (siehe Grafik oben). Während der Sommer in Westösterreich besonders nass ausfiel, war er in der Steiermark im Flächenmittel um 15 Prozent zu trocken (und das trotz punktueller Flut-Ereignisse wie Ende Juli in Graz).

Statistische Daten zum Sommer 2021 in der Steiermark

  • Niederschlagsabweichung: minus 15  Prozent
  • Temperaturabweichung: + 1,0 Grad
  • Abweichung der Sonnenscheindauer: + 8 Prozent
  • Temperaturhöchstwert: Wagna/Leibnitz (268 m) 35,3 Grad am 29.6.
  • Temperaturtiefstwert: Zeltweg (678 m) 0,9 Grad am 1.6.
  • höchste Sonnenscheindauer: B. Radkersburg (207 m) 871 Stunden, Abweichung +13 Prozent