Wer als junger Schüler den elterlichen Garten mit der Schaufel bearbeitet, kann etwas erleben. Im wahrsten Sinne: Denn Christian Mairhuber wollte wissen, welches Leben in den eigenhändig angelegten Miniteichen entsteht.

Er selbst wurde Biologe und bekleidet seit 1. April das Amt des Landesnaturschutzbeauftragten. Sechs Jahre war der Posten verwaist, erst Kritik des Landesrechnungshofessorgte für Bewegung. Bewegung, die taugt dem gebürtigen Salzburger, den das Studiumnach Graz verschlagen hatte. Wobei: nicht mit Vollgas und stur in eine Richtung. Denn Naturschutz bedeute nicht, dass "ich ein Hardliner bin". Als Sachverständiger sei er selbstredend neutral. Abseits davon sehe er sich als Verbinder. Innerhalb des Landes und nach außen. Erst ein "verständnisvolles Miteinander wird Vielfalt in der Natur sichern", ist Mairhuber überzeugt.

Um das Verständnis zu fördern, es begreifbar zu machen, agiert der Biologe auch unkonventionell. Legt bei der Bauverhandlung dem Firmenchef den Frosch in die Hand. Macht Anschauungsunterricht mit Amphibien. Das kommt nicht von ungefähr: "Mein erster Biolehrer war Willibald Resch. Ein für Außenstehende komischer Zeitgenosse. Er hatte als einer der Ersten händisch Solaranlagen gebaut", so Mairhuber über den Pionier. Das hätte ihn mitgerissen. Der Wunsch des Vaters, der Sohn solle doch Arzt werden, blieb unerfüllt. "Ich folgte meiner Passion."