Die Warnungen der steirischen Pflegedirektoren kommen nicht von ungefähr. Schon in der Vergangenheit haben Besserstellungen in einem der vielen Pflege-Kollektivverträge auch Einzug in andere Bereiche gehalten. Grund war, betonen die Arbeitgeber, dass viele Mitarbeiter ansonsten in einen bessergestellten Teil der Branche abwandern würden.
Damit kannibalisieren sich die Bereiche mitunter selbst – oftmals fehlt es an Personal, zudem herrscht teils eine hohe Fluktuation.
Das ist eines der Probleme: viele verschiedene Vertragssituationen für die weitgehend selbe Arbeit. Hinzu kommt, dass der Job als wenig attraktiv gilt und sich die Ausbildung im Umbruch befindet. All das zeigt: Nicht nur die Patienten und Heimbewohner brauchen Hilfe, sondern auch das System selbst. Somit sollte sich die aktuelle Debatte nicht nur auf die geforderte 35-Stunden-Woche konzentrieren. Und auch nicht nur auf die Szenarien, die die Betreiber zeichnen.