Seit Jahrtausenden gehörten Pest und Pocken zu den tödlichsten Seuchen. Pocken waren eine Virusinfektion, deren schwerer Verlauf zu 40 Prozent tödlich endete, Heilmittel gab es keines, Überlebende waren entsetzlich entstellt. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts gelangte eine alte indische Impfmethode nach Konstantinopel und 1717 über die Gattin des englischen Botschafters nach London. Sie hatte ihre eigenen Kinder impfen lassen und wurde nun zur Fürsprecherin der Inokulation, wie man die Impfung Gesunder mit dem Sekret aus Pockenpusteln nannte.