Da ist der vierjährige Max. Oder Efe, zwei Jahre alt. Und Leonhard, ein Jahr alt. Drei Buben, ganz unterschiedliche Schicksale – und trotzdem haben die drei eines gemeinsam: Für sie werden krankheitsbedingt dringend Stammzellenspender gesucht.


In ganz Österreich laufen derzeit wieder Typisierungsaktionen. Wer zwischen 17 und 45 Jahre alt, körperlich gesund ist und mindestens 50 Kilogramm wiegt, kann sich registrieren lassen. Zuletzt gab es in der Steiermark Aktionen in St. Ruprecht/Raab und in Mürzzuschlag, am 2. Juni (10 bis 14 Uhr) ist eine im Rüsthaus der Feuerwehr Laintal angesetzt, am 9. Juni (10 bis 15 Uhr) in der Planai-Talstation in Schladming.

Aktion für Efe bei der Planai-Talstation
Aktion für Efe bei der Planai-Talstation © Geben für Leben


Die Bereitschaft, sich als Stammzellenspender und damit als potenzieller Lebensretter registrieren zu lassen, wird dabei immer größer, stellt man beim Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ fest. Aus privater Betroffenheit vor 20 Jahren in Vorarlberg gegründet, arbeitet der Verein seit drei Jahren österreichweit. Bis zu dieser Ausweitung hatte man 16.000 Registrierungen gesammelt – mittlerweile sind es 52.862! Und tatsächlich waren auch 69 Personen darunter, deren Stammzellen für Transplantationen passten.

Aktion für Efe bei der Feuerwehr Laintal
Aktion für Efe bei der Feuerwehr Laintal © Geben für Leben


Vor allem 2017 war für den Verein „ein unglaubliches Jahr“, schildert Sprecher Andreas Wassner. Im Rahmen von 66 Aktionen wurden 21.157 Typisierungen durchgeführt (dazu kamen noch 3000 bis 4000 Speicheltests).

Max (links) mit seiner Familie
Max (links) mit seiner Familie © Privat


Unter anderem war das jene Aktion im März 2017, wo vor der Haspinger Kaserne in Lienz (Osttirol) mehr als 1200 Menschen Schlange standen, um sich als potenzielle Stammzellenspender für den kleinen Max registrieren zu lassen. Jenen Buben aus dem Bezirk Leoben, der – so wie sein kleinerer Bruder Benedikt – an einer seltenen Erbkrankheit, an Septischer Granulomatose, leidet. Benedikt konnte mit einer Stammzellentransplantation 2016 geholfen werden, für den mittlerweile vierjährigen Max wird noch immer ein Spender gesucht.


Die Chancen, einen passenden zu finden, stehen bei 1:500.000. Zumindest laut Statistik. Aber unter fast 30 Millionen registrierten potenziellen Spendern weltweit (66.000 sind es in Österreich, 10.000 in der Steiermark) hat sich bisher trotzdem noch niemand für den Buben oder für Efe und Leonhard gefunden. Damit geht die Suche weiter.


Wobei der große Andrang auch die Helfer unter Druck bringt. Im Spätherbst 2017 musste „Geben für Leben“ (es der größte Verein dieser Art, wobei es Kooperationen mit kleineren gibt) seine Aktionen vorläufig stoppen: Jede Typisierung kostet 50 Euro – bei 21.000 in einem Jahr sind das Kosten von mehr als einer Million Euro. So eine Summe muss erst einmal aus Spenden oder über Sponsoren aufgetrieben werden. Dass es sich lohnt, zeigt allerdings jeder Treffer. Stolz erzählt Walter Brenner, der den Verein im Osten Österreichs betreut, von einer Aktion im Mai 2017 in Wels (OÖ), bei der sich 2100 Menschen typisieren ließen, und mittlerweile konnten zwei von ihnen schon spenden! Für Patienten in den USA und in der Schweiz. Denn typisiert wird natürlich nicht nur für Max, Efe und Leonhard, sondern für Menschen weltweit, die dringend eine Stammzellenspende brauchen. So wie die Hoffnung lebt, dass irgendwo auf der Welt auch ein Spender für diese drei gefunden wird ...