Ab sofort können sich bis zu 500 Steirer und Kärntner, die eine ÖBB Österreich-Card besitzen, für das Pilotprojekt "Smart Journey" online unter www.oebb.at/smartjourney anmelden. Bis Oktober können sie Bus, Bahn und Bim beider Verkehrsverbünde nützen, ohne dafür aufzahlen zu müssen. Eine Smartphone-App dient dabei als gemeinsames Ticket für alle Öffis in der Steiermark und Kärnten.
Sie zeichnet zusätzlich das Mobilitätsverhalten der Öffi-Nutzer auf und wird auf ihre Tauglichkeit geprüft. So soll etwa getestet werden, mit welcher Genauigkeit die Fahrten erfasst und wie gut diese Daten durch andere Informationen wie Fahrpläne oder Tarifauskünfte ergänzt werden können. Langfristiges Ziel des Forschungsprojekts ist es, das Öffi-Angebot zu verbessern und Schnittstellen zwischen Straßenbahn, Bahn und Bus zu optimieren. So können etwa die Abfahrtszeiten besser aufeinander abgestimmt, Potenziale für Zubringerverkehre erkannt oder neue Routen und Haltestellen bei Bussen geplant werden. Mit dem Pilotprojekt wird erstmals ein technisches System erprobt, das bundesländerübergreifend den Zugang zu allen öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglicht.
"Ich will ein Ö-Ticket, mit dem man mit allen Zügen, Bussen und Straßenbahnen in ganz Österreich unterwegs sein kann. Die Karte muss für alle leistbar sein - den Bauarbeiter, die Krankenschwester, den Lehrer und die Technikerin. Mit der neuen Handy-App testen wir erstmals eine bundesländerübergreifende Netzkarte. So sehen wir, ob sich diese Technologie auch für ein österreichweites Öffi-Ticket eignet", so Verkehrsminister Jörg Leichtfried.
"Mit 1,3 Millionen Reisenden täglich sind die ÖBB das größte Mobilitätsunternehmen Österreichs und damit das Bindeglied zwischen allen heimischen Anbietern des öffentlichen Verkehrs. In Zeiten der Digitalisierung und der damit verbundenen Veränderung aller Lebensbereiche sind daher intelligente Mobilitätkonzepte gefragt, damit die ÖBB entsprechend erfolgreich in die Zukunft gehen und weiterhin Menschen für Bahn und Bus begeistern kann. Unser Ziel ist es, mit diesem Pilotprojekt gezielt Technologien der Zukunft - deren Spielräume, aber auch deren Grenzen - zu testen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können wieder in Überlegungen einfließen, inwieweit künftig zum Beispiel Verkehrsströme noch besser geplant, Fahrpläne optimiert oder auch weitere CO2-Reduktionen erreicht werden können", so Valerie Hackl, Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG.
Die Projekt-App wurde vom AIT Austrian Institute of Technology entwickelt und dokumentiert automatisch das gewählte Verkehrsmittel, den CO2-Verbrauch und die Wegstrecke. Ob die Projektteilnehmerin oder der Projektteilnehmer im Bus, in der Bahn oder mit der Straßenbahn unterwegs ist, erkennt die App anhand der gewählten Strecke und den auftretenden Erschütterungen während der Fahrt. Die erhobenen Daten werden so pseudonymisiert, dass sie einzelnen Testpersonen nicht zugeordnet werden können.