Love-Scamming, der große Betrug mit der Liebe - ist die neue Form des Heiratsschwindels. Einsame Soldaten oder Ärzte - oder zumindest Männer, die sich als solche ausgeben, geben bei der Masche immer wieder an, die große Liebe zu suchen und trotz guter Situierung - in einer kurzfristigen finanziellen Notlage zu stecken. So auch ein arbeitsloser Grazer, der sich als Milliardär ausgab und seiner "Liebe" vorgaukelte, wegen einer Steuerprüfung keinen Zugriff auf seine Konten zu haben.
Die Salzburger Polizei hat jetzt den 35-jährigen Grazer ausgeforscht, der einer Frau aus dem Salzburger Pinzgau über Monate hinweg Geld aus der Tasche gezogen haben soll. Die 30-Jährige aus Saalfelden und der Steirer hatten sich vergangenes Jahr im Internet kennengelernt. Dabei gab sich der Mann - er trat unter seinem richtigen Vornamen, aber mit einem falschen Nachnamen auf - als Millionär aus.
Masche Steuerbetrug
Offenbar bat der Grazer die Frau mehrmals um Geld. Wegen einer anstehenden Steuerprüfung seien seine Konten gesperrt, darum habe er keinen Zugriff auf sein Vermögen. Mit dieser Masche entlockte er der Frau zwischen August 2016 und Jänner 2017 immer wieder Beträge zwischen 500 und 1.000 Euro - in Summe rund 8.500 Euro.
Als die Frau misstrauisch wurde und den Internetbekannten schließlich anzeigen wollte, drohte ihr der 35-Jährige damit, ihr Auto zu beschädigen. Die Pinzgauerin ging trotzdem zur Polizei. Beamte der Polizei Saalfelden forschten daraufhin den Betrüger aus. Der beschäftigungslose Mann zeigte sich geständig. Er wird bei der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen Betrugs und Nötigung angezeigt.