Trauer um Christian Feurstein: Der frühere Abt des steirischen Zisterzienserstifts Rein ist am späten Sonntagabend an den Folgen einer schweren Herzerkrankung im 59. Lebensjahr gestorben. Das teilte das Stift Heiligenkreuz, in das Feurstein seit seinem krankheitsbedingten Rückzug als Abt von Rein 2015 zurückgekehrt war, am Montag mit. Man trauere "um einen besonders liebevollen und freundlichen Mitbruder, der uns durch sein Leben und sein Wesen sehr gestärkt und aufgebaut hat", würdigten die Zisterzienser ihren verstorbenen Mitbruder.

Besonders seinen guten Kontakt zu jungen Menschen, werde in Erinnerung bleiben, so die Mönchsgemeinschaft des Stiftes Rein: "Abt Christian war bei vielen Menschen sehr beliebt und berührte auch die Herzen der Jugend. So spendete er zahlreichen Jugendlichen das Sakrament der Firmung, trat mit den Firmlingen in den Dialog und ließ den Funken der Begeisterung für die katholische Kirche bei deren SpiriNights überspringen." 
Seinem Leitspruch „Christum semper ante oculos“ – Christus immer vor Augen – blieb er bis zu seinem Tod treu. Der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl bedankte sich für Abt Christians Wirken in der Steiermark: "Er war in seiner gütigen und sympathischen Ausstrahlung eine besondere Erscheinung bei all unseren Zusammentreffen."

"Herzensgut"

Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bekundet sein Beileid. Der Abt war ein "herzensguter Mensch und begnadeter Seelsorger. Die Fröhlichkeit seines Wesens wird mir in Erinnerung bleiben."

Außerdem konnten "unter der umsichtigen Führung von Abt Feuerstein die Renovierungsarbeiten an der Basilika abgeschlossen werden und das Stift wieder in seinem vollen Glanz erstrahlen", so Schützenhöfer.

1983 zum Priester geweiht

Christian Georg Maria Feurstein, 1958 in Hohenems (Vorarlberg) geboren, trat 1977 in das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald ein. 1983 wurde er zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan in Wiener Neustadt, war dann Juniorenmagister in Heiligenkreuz. Von 1988 an lebte er als einer der vier Gründungsmönche des Klosters Stiepel - der ersten Neugründung des Stiftes Heiligenkreuz seit vielen Jahrhunderten - im deutschen Bochum und leitete dieses Kloster als Prior von 2001 bis 2004. Im Jahr 2004 wurde Feurstein vom damaligen Abt Gregor Henckel-Donnersmarck zum Prior und Novizenmeister von Stift Heiligenkreuz berufen.

2010 wählte das Konventkapitel von Stift Rein Christian Feurstein einstimmig zum Abt. Im ältesten durchgehend bewohnten Zisterzienserkloster der Welt bemühte sich Feurstein als Abt um die Stabilisierung der klösterlichen Gemeinschaft, die Seelsorge in den inkorporierten Gemeinden des Stiftes sowie um die Sanierung der wirtschaftlichen Lage des Klosters. Auch die Innenrestaurierung der Basilika konnte unter seiner Führung abgeschlossen werden.

2015 musste Abt Feurstein von seinem Amt aufgrund einer schweren Herzerkrankung zurücktreten und kehrte wieder nach Heiligenkreuz zurück.

Trauerfeiern

Der Leichnam von Abt Christian wird am Montag, den 20. März, in das Stift Rein überführt und dort ab 17 Uhr aufgebahrt. Am Dienstag, 21. März, wird um 15 Uhr in Stift Rein ein Requiem gefeiert, dem der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl und der emeritierte Bischof Egon Kapellari vorstehen werden.

Ab Mittwoch, 22. März, wird der Leichnam des Alt-Abts ab 8 Uhr in der Totenkapelle im Stift Heiligenkreuz im Wienerwald aufgebahrt. Das feierliche Requiem und die Beerdigung finden am Donnerstag, 23. März, um 14.30 Uhr mit Abt Maximilian Heim und dem Konvent im Stift Heiligenkreuz statt.