Das Beben in Mürzzuschlag hatte die Stärke 4,6 nach Richter. Was heißt das genau?
CHRISTIANE FREUDENTHALER: Die bei dem Erdbeben freigesetzte Schwingungsenergie hatte die Größe 4,6 nach Richter. Auf der zwölfteiligen Mercalli-Skala, die die Auswirkungen auf die Erdoberfläche misst, erreichte das Erdbeben bei Mürzzuschlag Stärke 6. Beben dieser Stärke weisen nur kleinere Schäden auf.
bR>Sind noch Nachbeben zu erwarten?
FREUDENTHALER: Bei einem Beben dieser Stärke gibt es meist mehrere Nachbeben. Dass die noch gefährlich werden, ist eher nicht wahrscheinlich.

Hängen die Beben von Mürzzuschlag, von Trieben vor einem Monat und das schwere Beben von Aquila in Italien zusammen?
FREUDENTHALER: Nein. Aquila und damit Italien liegen tektonisch gesehen an der Plattengrenze zwischen der nach Norden drückenden Afrikanischen und der Eurasischen Platte. Genau genommen auf einem Sporn zwischen den Platten. Dort wirken viel größere Kräfte als bei uns. Die österreichischen Erdbebenzonen resultieren aus vielen regionalen Bruchstellen.

Was löste im Mürztal das Erdbeben von Donnerstagnacht aus?
FREUDENTHALER: Hier geraten seitlich aneinander vorbeischrammende Scherzonen aneinander. Anders als in Italien, wo es jährlich einige Zentimeter Bewegung gibt, sind es hier nur Millimeter. Mit der Zeit baut sich da so viel Spannung auf, dass Erdbeben entstehen. Heuer hatten wir schon 16 verspürbare Beben. Damit liegen wir aber im jährlichen Schnitt.