Herr Mateschitz, wie geht es denn jetzt in Spielberg weiter? Gibt es so etwas wie einen Zeitplan?
DIETRICH MATESCHITZ: Wir warten ab, bis der Winter endgültig vorbei ist. Und dann fangen wir an. Die Rennstrecke wird zwar vielleicht noch heuer fertig werden, aber mit 2010 sollte sie dann wieder befahrbar sein.

Und auch alles das, was eine Rennstrecke sonst noch benötigt?
MATESCHITZ: Die Gebäude werden etwas länger brauchen. Ich schätze bis 2011, dann dürfte alles stehen. Denn wir wollen ja keine Rennstrecke für ein Rennen hinstellen. Weil es ja keine Rennen in diesem Sinn geben wird.

Sondern? Sind wir da nicht wieder bei Ihrem Zitat vom "Haus, das keiner bewohnt"?
MATESCHITZ: Darum geht es uns ja. Wir wollen hier auf keinen Fall eine Geisterstadt aufbauen, die an, sagen wir, 363 Tagen des Jahres leer steht. An unserem Grundkonzept hat sich nichts geändert. Es wird primär eine Teststrecke, eine Incentivanlage. Ganz einfach zum Herumalbern. Mit allem, was der Motorsport so hergibt.

Auf der ehemaligen Tribüne bei Start und Ziel hatten 15.000 Menschen Platz ...
MATESCHITZ: Wofür? Wir werden dort eine Art Erdwall errichten. Und wir werden die Tribüne im Westen renovieren. Dort werden dann so zwischen 7000 und 8000 Zuschauer Platz haben. Wir brauchen keine großartige Publikumsstrecke. Ein DTM-Rennen (Deutsches Tourenwagen Masters, Anm.) wird das Größte sein, was wir überhaupt bekommen können. Die Formel 1 ist Geschichte, völlige Utopie. Auch einen Motorrad-Grand-Prix wird es realistischer weise nicht spielen.

Das Layout des einstigen A1-Rings bleibt bestehen?
MATESCHITZ: Des A1-Rings und des alten Österreich-Rings. Wir bedienen uns des alten Systems und setzen daraus verschiedene Tools für verschiedene Streckenvarianten zusammen.

Wer wird die neue Anlage betreiben?
MATESCHITZ: Wir selbst. Wir werden das mit Red Bull und mit einer Betreibergesellschaft machen, so zusagen zentralistisch verwalten.

Und was kostet der ganze Spaß nun tatsächlich?
MATESCHITZ: Was es braucht. Aber mit den derzeit kolportierten 90 Millionen Euro wird man wohl von der tatsächlichen Summe nicht sehr weit weg sein.

Wie viele Menschen werden durch den neuen Ring Arbeit bekommen?
MATESCHITZ (überlegt): Hundert? Ja, so um die hundert.

Letzte Frage: Wie wird der Ring in Zukunft heißen? Red Bull-Ring?
MATESCHITZ: (lacht) War das nicht immer der Österreich-Ring in Zeltweg?