Herr Präsident Küberl, welche Erfahrungen machen Sie mit dem Thema Spenden im heurigen Wirtschaftskrisenjahr?
FRANZ KÜBERL: Ich bin schon lange in der Caritas. Mich beeindruckt noch immer, wie viele Menschen aus dem, was sie erwirtschaften, auch an andere weitergeben. Darüber staune ich noch immer. Denn ich behaupte, dass Teilen immer auch ein Moment der Anstrengung ist. Ich habe ganz großen Respekt vor jedem, der etwas an andere weitergibt.

Wie sehr kämpfen Hilfsorganisationen durch die Wirtschaftskrise mit Spendenrückgängen?
KÜBERL: Wir erleben jetzt die Vorboten einer Wirtschaftskrise. Jene, die ohnehin armutsgefährdet sind, geraten in die Armutsbedrohung. Gott sei Dank sind wir in Österreich in der Lage, dass es dem überwiegenden Teil der Menschen gut und sehr gut geht. In einer Krise muss man aber ein Gespür entwickeln, wer die wirklichen Opfer sind. Wir erleben heuer schon kargeren Spendenfluss. Aber gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir mehr Unterstützung, weil wir es jetzt mit mehr Leuten zu tun haben, die Hilfe brauchen.