Auf das Bau– und Baunebengewerbe kommen harte Zeiten zu. Ein Großteil der privaten Häuslbauer baute bisher bei der Kreditaufnahme zur Finanzierung der eigenen vier Wände auf private Währungsspekulation. Meist handelte es sich dabei um Schweizer Franken (im ersten halben Jahr mit 44,5 Milliarden Euro), immer weniger um japanische Yen (1,6 Milliarden) und zunehmend um US-Dollar (3,1 Milliarden). Damit ist es vorderhand vorbei.

Alarmglocken. Im Bau- und Baunebengewerbe läuten Alarmglocken. "Alles was Finanzierungsprobleme mit sich bringt, ist schlecht für die Bauwirtschaft", fürchtet der Bundesinnungsmeister des Baugewerbes, Hans Werner Frömmel. Schon jetzt spüre man die Auswirkungen der zurückhaltenden Banken, die nur noch zögerlich Kredite vergeben.

Vorziehen der Aufträge. "Die Branche muss damit rechnen, dass ein bis zwei schwierige Jahre vor uns stehen", so Frömmel. Er hofft auf die öffentliche Hand, die mit dem Vorziehen von Aufträgen jene Löcher stopfen sollte, die durch den Ausfall von privater Order entstehen. Betroffen davon sind auch die 200.000 Mitarbeiter der Baubranche. Die Zeiten der Quasi-Vollbeschäftigung dürften auch für sie zu Ende gehen.

Kein plötzlicher Einbruch. Der Innungsmeister der Maler und Anstreicher, Rudolf Bredschneider, glaubt hingegen nicht an einen plötzlichen Einbruch der Aufträge. Nur schätzt er: "Aufwändige Leistungen wird der Auftraggeber zugunsten billigerer zurückstellen." Unbeeindruckt zeigen sich die Vertreter der Fertigteilhaus-Branche. "Wenn jemand ein Haus bauen will, finanziert er es eben in Euro", betont Thomas Lenzinger von Griffner Haus, derzeit gebe es keine Auftragsrückgänge – im Gegenteil. Auch Wolfgang Hinger von Hanlo Haus ergänzt: "Wer bauen will, baut." Tatsächliche Auswirkungen könne man aber frühestens im Frühjahr festmachen.