Es ist 20.20 Uhr - in anderer Zeitrechnung zehn Minuten vor Quetschnzeit. Mehr als 14.500 Menschen, größtenteils in Tracht, warten im ausverkauften Züricher Hallenstadion. Backstage im Cateringbereich präsentiert Andreas Gabalier spontan sein Tribut an die Schweizer Fans: Er hat sich die Flagge auf die Brust malen lassen. Er posiert kurz mit einer Banane und verschwindet singend backstage in den Gängen. "Beim Soundcheck hatte ich eine Gänsehaut", hat er kurz davor im Interview verraten. An die 200.000 Konzertkarten wurden für die 22 Konzerte der Volks-Rock 'n' Roll (VRR)-Tournee in Deutschland, Südtirol und der Schweiz verkauft, Zürich ist das größte Hallenkonzert der Tour - und das, obwohl es seine erste Show in der Schweiz überhaupt ist. "Nach Deutschland das absolute Sahnehäubchen", ist Gabalier demütig. Auch damit, dass er am frühen Abend von seiner eidgenössischen Plattenfirma mit drei Mal Gold für seine Alben und einmal Platin für "I sing a Liad für di" überrascht werden würde, hatte niemand gerechnet. "Mich haben alle gefragt, ob ich deppert bin, ins Hallenstadion zu gehen, mich kennt ja niemand in der Schweiz", sagt Gabalier.