Es war in der Nacht auf den 23. März, als ein obdachloser Ungar (52) am Lendplatz in Graz angezündet wurde, nun hat man den Verdächtigen freigelassen, bestätigt Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, einen entsprechenden Medienbericht.

Der 52-Jährige hatte sich auf dem Platz im Eingangsbereich schlafen gelegt, als er in Flammen aufging, rund 25 Prozent seiner Haut waren von Verbrennungen dritten Grades betroffen, zwei Operationen musste er sich unterziehen. Im Tatverdacht stand ein 65-jähriger Russe, der ebenfalls wie das Opfer obdachlos ist. Er wurde damals von Zeugen eindeutig als jener Mann identifiziert, den sie vom Tatort weggehen gesehen hatten, doch er zeigte sich nie geständig. Er gab zwar zu, dass er sich an einem Feuer habe wärmen wollen, allerdings will er keine andere Person wahrgenommen haben. Bei ihm wurde auch keine brennbare Flüssigkeit sichergestellt, so die Polizei. Laut Kroschl von der Staatsanwaltschaft fehlten auch Brandverletzungen oder sonst jegliche Spuren bei dem 65-Jährigen. Das Opfer selbst – der Obdachlose befindet sich auf dem Weg der Besserung – konnte keine Aussagen machen, die die Tat bestätigen würden, genauso wenig haben die Zeugenaussagen den Verdacht gegen den 65-Jährigen erhärten können. Also sei das Verfahren gegen den Mann Anfang Juni eingestellt worden, die Anhaltspunkte hatten gefehlt.

Die Suche nach dem Täter geht demnach weiter, nach wie vor ermittelt man wegen versuchten Mordes, nun eben gegen unbekannte Täter, wie Kroschl erklärt.

Vor der Libro-Filiale am Lendplatz kam es zu dem Vorfall
Vor der Libro-Filiale am Lendplatz kam es zu dem Vorfall © Beate Pichler