Kindererziehung in zwei Etappen

Josef Zotter hat die Phase des Kindergroßziehens gleich zweimal durchgespielt. Denn als seine ersten beiden Kinder aus dem gröbsten raus waren, entschieden er und seine Frau sich für einen Nachzügler. Die Geburt seiner ältesten Tochter hat er dabei kurzerhand verschlafen. „Meine Frau hat mich in der Früh angerufen und gesagt, wir sind zu zweit, da bin ich aus allen Wolken gefallen“, erzählt Chocolatier. Langweilig wird es bei Familie Zotter aber auch im Familienalltag nie. „Obwohl die Kinder einen so großen Altersunterschied haben, schenken sie sich nichts“, sagt er. Besonders gut in Erinnerung geblieben ist ihm der gemeinsame Besuch, eine Michael Jackson Konzerts in Wien. „Die Begeisterung der Kinder hat sich in Grenzen gehalten, im Stadion hat eine Reporterin dann ausgerechnet meine Tochter gefragt, ob sie auch ein großer Fan ist und sie hat ganz böse geschaut und nur gesagt, ich musste mitfahren“, erzählt er lachend.

Für Josef Zotter sind seine drei Kinder sein größter Stolz
Für Josef Zotter sind seine drei Kinder sein größter Stolz © Zotter

Seinen Kindern ist es auch zu verdanken, dass er heute in der Steiermark und nicht in den USA lebt. Als seine Frau schwanger war, kehrten sie zurück und begannen das Geschäft aufzubauen. Von seinen Kindern hat er aber auch gelernt, den Mut für neue Ideen zu haben und unkonventionelle Wege zu gehen.

Zweifachpapa mit viel Ehrgeiz

Mit dem ersten Kind hat sich für Nino Sifkovits alles verändert. „Ich habe mein ganzes Leben umgekrempelt und habe so richtig die Motivation im Leben gefunden, etwas zu bewegen und meinen Kindern etwas zu schaffen, da habe ich richtig Ehrgeiz entwickelt“, sagt der 29-Jährige. Konkret hieß das für ihn, zurück in die Heimat und die Neuaufstellung des Hofs. Davor war für ihn einmal ausschlafen oder einen Tag weniger arbeiten, auch kein Problem.

Nino Sifkovits ist zweifacher Papa
Nino Sifkovits ist zweifacher Papa © Klz/nadja Fuchs

Dass er Vater werden möchte, wusste er schon immer. „Ich wollte immer ein Mädchen, das hätte ich mir mit 18 schon vorstellen können“, sagt er. Mit der Geburt von Tochter Mavie vor rund dreieinhalb Jahren ging dieser Wunsch in Erfüllung. Mit Sohn Matteo wurde das Glück vor einem Jahr perfekt. „Ich wollte eigentlich immer drei Kinder, aber nachdem es direkt ein Mädchen und ein Bub waren, haben wir gesagt, wir sind mit so viel Glück überschüttet worden, wir belassen es dabei“, sagt er. Besonders schön sind für ihn die täglichen gemeinsamen Spaziergänge über den eigenen Hof. „Ich habe durch die Kinder gelernt, wieder neugierig zu sein und die kleinen Dinge mit Begeisterung zu betrachten, aber vor allem geduldig zu sein“, erzählt er. Sifkovits blickt aber auch mit viel Vorfreude in die Zukunft: „Mavie redet jetzt schon von ihrem ersten Schultag und ich freue mich, diese Abschnitte mit den Kindern zu erleben.“

Vatertag mit starker Botschaft

Schauspieler Michael Ostrowski ist vierfacher Vater. Grundsätzlich spricht er in der Öffentlichkeit nicht über sein Privatleben. Allerdings macht er hierbei für eine Botschaft eine Ausnahme: „Wenn man ein Kind hat, das mit Down-Syndrom auf die Welt gekommen ist, merkt man, dass nicht alle Kinder gleich behandelt werden und nicht alle Kinder die gleichen Rechte haben“, meint Ostrowski.

Michael Ostrowski setzt auf eine Boschaft der Gleichberechtigung
Michael Ostrowski setzt auf eine Boschaft der Gleichberechtigung © Erich Reismann

Das selbst zu bemerken, ist für ihn die prägendste Erfahrung als Vater. „Zu sehen, dass ein Kind, nur weil es eine Behinderung hat, nicht die gleichen Rechte hat, ist als Vater nicht hinzunehmen“, sagt er. Denn für ihn bedeutet das Vatersein eine neue Dimension des Lebens und der Liebe zu erfahren, die er davor noch nicht gekannt hat.

„Habe gelernt innezuhalten“

2023 wurden der ehemalige Mister Styira, Philipp Knefz und Partnerin Virginia Rox Eltern eines Sohnes, auf Instagram teilen sie den Alltag auf ihrem Hof in Graz zwischen Schafen, Hühnern, Ziegen und Umbauarbeiten am Haus. Im ersten Lebensjahr seines Sohnes konnte Papa Philipp bereits viel lernen:

„Wenn man Papa wird, hat man auf einmal immer etwas zu tun, auch wenn man freihat, im positivsten Sinn. Es ist so schön zu beobachten, wie sich der Kleine entwickelt und man mit jedem Tag merkt, welche unserer Eigenschaften wir in ihm wiedererkennen. Er ist quirlig, will alles erforschen und entdecken und man merkt inzwischen auch, dass er überall dabei sein will. Wir nehmen ihn am Hof überall hin mit und es gibt nichts Schöneres, als mit ihm in der Früh die Ziegen, Schafe und Hühner füttern zu gehen.

Philipp Knefz mit Partnerin Virginia Rox und ihrem Sohn, den sie der Öffentlichkeit nicht zeigen
Philipp Knefz mit Partnerin Virginia Rox und ihrem Sohn, den sie der Öffentlichkeit nicht zeigen © Privat

Sich bewusst zu werden, dass man dafür verantwortlich ist, diesen kleinen Menschen zu formen und mit ihm gemeinsam die Welt zu entdecken, ist ein ganz besonderes Gefühl. Vor allem aber hat er mir beigebracht, wie wichtig es ist, die Zeit als das, was sie ist, zu schätzen, weil sie so schnell vorbeigeht. Ein Kind bringt einem bei, zu entschleunigen und wirklich innezuhalten, weil nur so kann man die Zeit mit dem Kind auch richtig genießen. Außerdem bekommt man diese Zeit nie wieder, umso wichtiger finde ich es deshalb, sich da wirklich hineinfallen zu lassen. Das habe ich aus dem ersten Jahr mit meinem Sohn mitgenommen.“

Neue Prioritäten und Aufgaben

Seit zwei Jahren ist Unternehmer Klaus Weikhard stolzer Vater eines Sohnes. Eine Veränderung, die sein Leben neu ausgerichtet hat. „Das Familienleben ist jetzt viel intensiver, man wird dort und da bodenständiger und die Prioritäten, die es im Leben gibt, werden einem noch klarer aufgezeigt“, meint Weikhard.

Klaus Weikhard ist seit zwei Jahren im Vaterglück
Klaus Weikhard ist seit zwei Jahren im Vaterglück © Daniela Brescakovic

Besonders die Geburt seines Kindes hat er dabei noch bildhaft vor Augen. „Das war für mich das größte Geschenk, ihn das erste Mal im Arm halten zu können und einfach nur mit ihm dazusitzen“, erzählt der stolze Papa. Kinder wollte er immer schon haben. Umso überwältigender war für ihn das Gefühl, seinen Sohn über die Schwelle in sein neues Zuhause zu tragen. Und genau dort begrüßt er ihn seither jeden Abend. „Ich freue mich jeden Tag aufs Heimkommen und darauf, dass er mir entgegenläuft“, erzählt er.