Mäßig-warm, zwischenzeitliche Regenschauer, hie und da ein kleines Gewitter: „Es ist derzeit eine nicht wirklich stabile Wetterlage, die Temperaturen sind aber der Jahreszeit entsprechend“, fasst Friedrich Wölfelmaier von Geosphere Austria in Graz die Prognosen für die ersten Maitage in der Steiermark zusammen. Der 1. Mai jedenfalls ist für sonnige Gemüter ein echter Feiertag, „es bleibt auf alle Fälle trocken“. Weil föhnig, übertrumpft der Norden mit bis zu 24 Grad sogar den Süden (20 bis 22 Grad). Schauer stellen sich erst in der Nacht auf Donnerstag ein.

Generell werde aber auch der Donnerstag laut dem Meteorologen „kein wirklich trüber Tag“. Im Norden bleibt es noch einmal föhnig, weshalb 20 bis 23 Grad angepeilt sind. Weniger Sonne (und weniger Temperatur) gibt‘s im Süden, im Bergland da und dort Schauer. Etwas Abkühlung folgt am Freitag, diese fällt aber minimal aus. „Die Strömung stellt auf Nordwest um, im Norden werden es ohne Föhneinwirkung nur etwa 14 Grad“, so Wölfelmaier. Aufgelockerter ist es in den südlichen Landesteilen, weshalb bis zu 19 Grad am Thermometer stehen sollten. Kurz noch zum Wochenende (prognosetechnisch noch ein Wackelkandidat): Unbeständig heißt hier das Zauberwort. „Eine längere Sommerphase ist derzeit noch nicht in Sicht“, so der Grazer Meteorologe.

Rückblick auf den April

So eine Sommerphase gab es dafür im vergangenen April, er war 2024 zweigeteilt. Der Rückblick zeigt: In der ersten Hälfte erreichten die Temperaturen laut Aufzeichnungen der Geosphere Austria Rekordwerte. Die Höchsttemperaturen waren verbreitet um zehn bis 15 Grad über den für die Jahreszeit durchschnittlichen Werten. Dann folgte der Kälteeinbruch, der den Monat im Endeffekt auf den relativ unspektakulären 13. Platz in der Reihe der wärmsten April-Monate im Tiefland brachte.

Unter dem Strich steht: Der April 2024 war zu warm und zu nass, während die Sonne in ihrem üblichen Bereich schien. „In der ersten Monatshälfte erreichten über 100 der insgesamt 280 Wetterstationen neue Wärmerekorde für April. Darunter waren Wetterstationen mit sehr langen Messreihen, sowohl in den Niederungen als auch auf den Bergen“, sagte Klimatologe Alexander Orlik von Geosphere Austria. „An der Wetterstation Graz-Universität gab es mit 30,5 Grad die höchste Apriltemperatur der seit 1884 bestehenden Messreihe.“

Mitte April beendete ein Kaltlufteinbruch die sommerliche Wetterphase und in einigen Regionen schneite es bis in tiefe Lagen. Zum Beispiel lagen am 23. April in Lienz fünf Zentimeter Schnee, in Klagenfurt und Zeltweg zwei Zentimeter. Im Unterschied zur außergewöhnlichen Wärme in der ersten Monatshälfte kommen derartige Kaltlufteinbrüche im April recht häufig vor.

Auswirkung auf Blühbeginn

Der über weite Strecken sehr warme Frühlingsbeginn brachte um eine etwa zwei bis vier Wochen frühere Entwicklung der Pflanzen. Der Blühbeginn von Flieder (80 Jahre Messreihe), Apfel (84 Jahre Messreihe) und Birne (64 Jahre Messreihe) war sogar der früheste der jeweiligen Messreihe. Der Kaltlufteinbruch bremste aber die Entwicklung deutlich und verursachte in einigen Regionen massive Frostschäden an Wein- und Obstkulturen.