Viel Glück dürften eine 18-Jährige und ihre Freunde in der Nacht auf Samstag gehabt haben. Die junge Frau war als Lenkerin eines Pkw und mit vier Beifahrern gegen 2 Uhr auf einer Gemeindestraße – der Plescherstraße – in Gratwein-Straßengel unterwegs. Im Ortsteil Kehr und Plesch dürfte sie aufgrund schlechter Sichtverhältnisse eine Rechtskurve übersehen haben: Das Auto kam von der Fahrbahn ab und stürzte rund 100 Meter über einen Abhang. Die Lenkerin und ihre vier Beifahrer im Alter von 17 und 18 Jahren – alle aus dem Bezirk Graz-Umgebung – konnten noch den Notruf absetzen.
Als die Feuerwehr am Unfallort ankam, war das Auto von der Straße aus gar nicht sichtbar, weil die Böschung so steil war. Und: „Es war sehr starker Nebel, die Sicht war fast bei null“, schildert Einsatzleiter und Abschnittsbrandinspektor Johannes Koch von der Feuerwehr Eisbach-Rein. Die Verunfallten mussten die Einsatzkräfte zum Fahrzeug lotsen. Zwei Personen konnten sich selbst aus dem Auto befreien, die drei anderen brauchten Hilfe von der Feuerwehr, mit schwerem Gerät musste der stark beschädigte Wagen dafür bearbeitet werden. Doch alle fünf Verunfallten kamen mit leichten Verletzungen davon. „Es grenzt an ein Wunder, dass alle so herausgekommen sind“, sagt Koch.
Körperlich „sehr anstrengender Einsatz“
Den Aufstieg zur Straße schafften vier der Verunfallten mithilfe der Einsatzkräfte und einer Seilaufstiegshilfe eigenständig. Eine Person wurde gesichert mit einer Korbtrage zur Straße gebracht, berichtet Koch. Den Einsatz beschreibt er als besonders herausfordernd: „Das steile Gelände hat uns einiges abverlangt, es war körperlich sehr anstrengend.“
Der Pkw wurde von den Feuerwehren Gratwein und Eisbach-Rein geborgen. Dafür musste man zunächst mit Motorsägen eine Transportschneise freischneiden. Danach konnte der Pkws mithilfe des Rüstlöschfahrzeugs der Freiwilligen Feuerwehr Gratwein und einer Seilwinde auf die Fahrbahn gezogen werden. Bis fünf Uhr früh waren die Helfer im Einsatz.