Verbundene Biotope bieten einen idealen Lebensraum für viele unterschiedliche Arten. Von Tieren über Pflanzen bis hin zu Mikroorganismen. Durch die landwirtschaftliche Nutzung und Bebauung sind jedoch zahlreicher dieser Biotope voneinander getrennt und isoliert. Die Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ hat es sich nun zur Aufgabe gemacht möglichst viele Biotope wieder miteinander zu verbinden und so die Biodiversität in der Steiermark zu fördern. So soll der Austausch von Arten über einzelne Biotope hinaus gesichert werden. Denn durch die Fragmentierung der Lebensräume geht die genetische Vielfalt verloren: „Die Populationen und Lebensräume der Wildtiere, egal ob das Igel, Schmetterlinge oder Eidechsen sind, verinseln und verarmen und die Aussterbewahrscheinlichkeit ist hoch.

Zusammenspiel aus Nutz- und Lebensraum

Die Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ möchte das verhindern und möglichst viele Lebensräume wieder miteinander vernetzten. Gelingen kann das etwa über Blühwiesen oder Hecken. „Wir wollen nicht die Landschaft von vor 50 Jahren eins zu ein wieder herstellen, das geht einfach nicht, wir brauchen unsere Produktionsflächen, um unsere Lebensmittel effizient zu erzeugen, aber dazwischen und am Rand brauchen wir eben naturnahe Flächen und das ist das große Ziel“, erklärt der Biologe Thomas Frieß.

Daher geht es in dem Projekt, das vom Büro der Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) ausgeht vor allem darum verschiedene Interessensgruppen zu vernetzten. Die Besonderheit dabei ist das an der Initiative neben der Landwirtschaftskammer, der Jägerschaft sowie unterschiedlichen Landesabteilungen und Stadt- und Gemeindebund auch Naturschutz-NGOs beteiligt sind.

Mehr Biodiversität, weniger Pestizide

Ein funktionierender Biotopverbund hilft aber nicht nur der Natur, sondern auch den Landwirten. Denn durch Blühwiesen und Hecken bekommen Nützlinge und Bestäuber einen Lebensraum wodurch laut Frieß Pestizide eingespart werden können.

Die größte Herausforderung liegt darin, Flächen für das Vorhaben zu finden. Deshalb setzt der Biotopverbund hierbei auf Freiwilligkeit. Damit kann sich genauso wie beim Biodiversitätspeis Silberdistel jeder beteiligen. Während Landwirte Flächen rund um ihre Äcker zur Verfügung stellen können, können sich Gemeinden mit ihren ungenutzten Flächen beteiligen. Aber auch jeder Einzelne kann in seinem Garten zur Biodiversität beitragen und ein sogenanntes Trittsteinbiotop schaffen. Dafür reichen bereits wenige Quadratmeter Grünfläche, die der Natur überlassen werden und Tieren als Zwischenstopp am Weg zum nächsten größeren Lebensraum dienen. Wer hier bereits Maßnahmen für mehr Biodiversität gesetzt hat, kann sein Projekt noch bis 29. Februar für den Biodiversitätspreis Silberdistel auf der Website der Silberdistel einreichen.

Dieser lnhalt erscheint in Kooperation mit der Naturschutzakademie Steiermark. Die redaktionelle Verantwortung liegt ausschließlich bei der Kleinen Zeitung.