Bis zum Sommer soll ein erster Entwurf für den gesamtsteirischen Blackout-Maßnahmenplan fertig sein und von der Landesregierung präsentiert werden. Derzeit wird noch der Ist-Zustand erhoben: Wie sind die Einsatzorganisationen und wichtige Bedarfsträger in der Gesundheit für einen großflächigen und länger anhaltenden Stromausfall gerüstet? Zumindest für die Feuerwehren und der Spitalsgesellschaft Kages liegt nun eine Zwischenbilanz vor.

Demnach sind mehr als die Hälfte der steirischen Rüsthäuser mit einem Notstromaggregat ausgerüstet, weitere 18 Prozent sollen noch heuer eines bekommen. Ein mobiles Aggregat ist in jedem der 17 Feuerwehrbezirke vorhanden. Umgerechnet auf die Gemeinden befinden sich in rund drei Viertel der Kommunen zumindest ein Rüsthaus mit Notstromversorgung. Mit den weiteren Ausbauplänen haben ab 2025 rund 85 Prozent der steirischen Gemeinden bei einem Blackout eine Stromversorgung im Rüsthaus. Auch die Kommunikation bleibt mithilfe der Feuerwehren aufrecht, 87 Prozent der Gemeinden haben den Test bestanden.

Weiters stehen den 690 Freiwilligen Feuerwehren 1300 mobile Geräte zur Verfügung. Diese dienen in erster Linie der Aufrechterhaltung der eigenen Einsatzbereitschaft. Darauf weist auch Landesbranddirektor Reinhard Leichtfried hin: „Um anderen im Falle eines Blackouts zu helfen, muss die Feuerwehr zunächst selbst einsatzbereit und funktionstüchtig sein“. Die Bereitstellung von Energie an Externe sei daher nicht möglich.

Interne Datenleitungen

Bei der Kages hat sich das Notfallkonzept bereits im Zuge der Stromausfälle im Murtal Anfang Dezember bewährt. Insgesamt entspreche die Leistung aller Notstromaggregate in den Landesspitälern dem durchschnittlichen Anschlusswert von rund 1300 Einfamilienhäusern. Auch die Wärmeversorgung ist mit dem Rückgriff auf eigene Heizöl- bzw. Gasreserven gesichert. Bei der Kommunikation greift die Kages über eine interne gesicherte Verbindung für Telefonie und Datenaustausch zurück. Zudem ist jede Intensivstation über Funk direkt mit der Landeswarnzentrale verbunden.

LH Christopher Drexler und Vize Anton Lang raten zur Vorsorge
LH Christopher Drexler und Vize Anton Lang raten zur Vorsorge © Land Steiermark/Binder

„Der steirische Blackoutplan wird in der finalen Phase alle Risiken und Problemfelder genau analysieren und zusammenfassen, damit die Steiermark mit allen bisherigen Erfahrungen bestmöglich vorbereitet ist“, sagt Landeshauptmann Christopher Drexler, formal auch für den Katastrophenschutz zuständig. Er verweist auch auf die Bedeutung der Kommunikationsarbeit, denn die steirische Bevölkerung sei aufgerufen, bei der Vorsorge und Krisenbewältigung mitzuwirken. LH-Stellvertreter Anton Lang ist als Verkehrsreferent auch der Blick auf den öffentlichen Verkehr ein Anliegen: „Auch im Falle eines Blackouts wollen wir unsere Fahrgäste sicher nach Hause bringen.“ Besonders auf Schülertransporte werde großes Augenmerk gelegt.

Der steirische Zivilschutzverband hat alle nützlichen Informationen zur Blackout-Vorsorge: Hier geht es zum Ratgeber.