Wenn andere schlafen, wandert Michael Kleinburger auf den Berg. Sobald es dunkel ist und die Sterne am Firmament hell leuchten, beginnt seine Arbeit. Leben kann der Familienvater nicht von dieser, es ist aber „meine absolute Passion“, sagt der 37-Jährige. Seit 2015 ist er nebenberuflich als Astrofotograf aktiv.

55.000 Fotos, 6 Minuten Film

Sein neuestes Filmprojekt „Canarian Skies“ brachte ihn auf die kanarischen Inseln. Zwischen 2022 und 2023 verbrachte er insgesamt drei Monate auf den Kanaren – zwei Monate nahm er sich sogar eine Auszeit und packte Frau und Kinder gleich mit ein. Er entwickelte nicht nur eine Liebe zu den Inseln, sondern auch 55.000 Fotos, die er als Zeitraffer zu einem Kurzfilm zusammengefasst hat. Diesen veröffentlicht er am 24. Jänner auf seinen sozialen Plattformen (Kleinburger auf Instagram und Facebook und YouTube)

Das Video ist live:

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Während die Kanaren das ganze Jahr über frühlingshafte Temperaturen vorweisen können, hat Kleinburger auch deren kühlere Seite erlebt. „In Fuerteventura oder Lanzarote war ich viel in der Wüste unterwegs, aber auf Teneriffa, Gran Canaria oder La Palma in Bergen auf bis zu 2400 Meter Höhe. Da liegt Schnee und es hat null Grad“, erzählt er.

Doch das Wetter spielte für den Steirer keine Rolle, was er einfangen wollte, gelang ihm: einen einzigartigen, faszinierenden Sternenhimmel. „Ich wollte atemberaubende Aufnahmen machen, die kriegt man nur an den dunkelsten Orten. Und diese sind schwer zu finden, weil Europa inzwischen ein Lichtermeer ist“, meint Kleinburger.

Gegen Lichtverschmutzung

Zwei Drittel der Europäer könnten, so Kleinburger, mit freiem Auge abends nicht die Milchstraße sehen. „Ich sage nicht, dass wir die Lichter in jeder Stadt ausschalten sollten, aber es braucht viel mehr Achtsamkeit, ob wir immer überall alle Lichter einschalten müssen. Der dunkle Himmel ist ein kostbares Gut“, sagt der Fotograf. La Palma sei ein Mekka gegen die Lichtverschmutzung, die Insel sei achtsam und dort steht derzeit das größte Teleskop der Welt.

„Die Kanaren sind generell einzigartig für die Astrofotografie, weil dort wenig Menschen leben, es gibt kaum große Städte.“ Daher zog es Kleinburger dorthin. „In Österreich ist die Obersteiermark, mitunter das Gesäuse, noch einer der besten Flecken für einen beeindruckenden Sternenhimmel.“ Kleinburgers Ziel ist es nun, die letzten dunklen Orte der Welt zu besuchen und dort den Sternenhimmel aufzunehmen. „Das Interesse für meine Arbeit ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Leute sehnen sich nach diesen Bildern. Ich würde es aber auch machen, wenn es keinen interessiert. Es macht mich einfach glücklich!“