Einer der spektakulärsten Fälle des Landesamts für Verfassungsschutz (LVT) Steiermark in diesem Jahr bleibt weiterhin ein Rätsel. Am Abend des 18. August explodierten in Leibnitz zwei Rohrbomben, die auf den Bodenplatten von zwei Autos angebracht worden waren. Die Fahrzeuglenker blieben unverletzt, auch der Sachschaden hielt sich in Grenzen - aber nur deshalb, weil die potenziell tödlichen Sprengsätze nicht ihre volle Zerstörungskraft entfalteten. Beide Fahrzeugbesitzer, ein Mann und eine Frau, gehören der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas an und hatten zuvor an einer Gebetsstunde in Leibnitz teilgenommen.
Im Zuge der Ermittlungen geriet ein Verdächtiger mit Zugang zu Sprengstoff ins Visier des LVT. Mitte November kam es auch zu einer Hausdurchsuchung bei dem Mann, diese brachte aber nicht den erhofften Erfolg. „Es passte vieles nicht zusammen“, heißt es aus Polizeikreisen. Damit stehen die Ermittler wieder fast am Anfang. Sie gehen allerdings nicht von einem politisch oder religiös motivierten Anschlag aus, der Täter dürfte in einem Naheverhältnis zu den Zeugen Jehovas stehen.