Wieder ein Kommentar, der das Thema Gewalt an Frauen aufzeigt, möge man denken. Ja, leider, kann die einzige Antwort sein. Denn die Notwendigkeit ist größer denn je. Elf Frauen wurden heuer mutmaßlich in der Steiermark ermordet, das entspricht fast der Hälfte aller österreichweiten Fälle.

Lesen Sie den letzten Satz erneut und verdauen Sie ihn, es kommt noch mehr: Die Zahl der Betretungsverbote in der Steiermark steigt. Knapp 1.500 Mal wurden Täter heuer bereits weggewiesen. Zum Vergleich: Wenn ein Fußballspieler oder eine Spielerin an jedem Tag im Jahr ein Tor erzielen würde, käme man nach über vier Jahren auf diese Summe.

Unklar ist, ob die Gewalt zunimmt oder sich mehr Opfer trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wünschenswert wäre zweiteres. Doch selbst dann muss man fragen: Wie viele Fälle bleiben noch im Verborgenen? Vor einer Wegweisung liegen oft Monate oder Jahre des Schweigens. Dieses muss unterbrochen werden. Damit Opfer aber erst gar nicht zu Opfern und Täter nicht zu Tätern werden, braucht es die Präventionsarbeit. Schon Kindern muss vorgelebt werden, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Ein Vorbild können wir hier alle sein.