Man hätte annehmen können, dass der heimische Eis- und Stocksport mit dem Aussetzen des Spielbetriebs aller Ligen in der Corona-Krise etwas zur Ruhe kommt. Hätte. Denn nun folge wieder einmal ein Paukenschlag: Präsident Herbert Nömaier hat seinen Rücktritt bekannt gegeben und weil die Generalversammlung des BÖE nicht wie geplant am 28. März stattgefunden hatte, schrieb der Oberösterreicher einen Brief; oder besser gesagt mehrere. Einer erging an das Büro des Verbandes, die restlichen an die Landeschefs. Gesundheitliche Gründe waren der Anlass für seine Entscheidung, erste Andeutungen soll er aber schon bei der WM in Regen vor Wochen gemacht haben. Die blieben angeblich ungehört. Dabei wollte Nömaier eigentlich bis 2021 dem Verband vorstehen - interimistisch ist er nach dem Abschied von Wolfgang Binder in die Postion gekommen.
>>>Hier: Österreich ist Weltmeister<<<
Ein möglicher Mitgrund könnte die Andeutungen von Kassier Herbert Aigner gewesen sein, aus beruflichen und zeitlichen Gründen dieses Amt (offziell: Finanzreferent) niederlegen zu wollen. Es blieb aber lediglich bei einer Andeutung. Somit muss der BÖE wieder einmal Funktionäre finden. "Wir werden die Zeit nun nützen, dass wir uns neu aufstellen", sagt Generalsekretär Michael Brantner. Aktuell ist das Präsidium mit Aigner, Sportdirektor Georg Smounig und Alfred Weichinger junior (Sprecher der Mitglieder) beschlussfähig. Ob Smounig als neuer Vizepräsident des Weltverbandes dauerhaft im heimischen Verband weitermacht, ist offen.
Gesucht werden aktuell
- ein Präsident
- ein geschäftsführender Präsident
- ein Damenfachwart
Auf der Suche nach einem Jugendkoordinator wurde man wenigstens schon fündig: Bernd Zambo aus dem Burgenland wird die Agenden von Simone Steiner übernehmen. Die steirische Topathletin konnte aufgrund des Studiums diese Tätigkeit nicht mehr ausführen. Apropos Burgenland: Da gibt es auch einen neuen Landeschef. Bernd Koller hat dort Peter Salomon abgelöst, der als Nömaier-treu gegolten hat.
Keinerlei Interesse an einem Amt im BÖE hat unterdessen der steirische Präsident Hannes Manfredi. Seine volle Konzentration gilt der EM 2021 in Weiz. "Das ist mir eine Herzensangelegenheit", sagt der Steirer. Er wird sein Amt bis zur steirischen Neuwahl 2022 ausführen. Dann sei aber Schluss.