Auf die Frage hin, ob sich das österreichische Eiskunstlauf-Paar Miriam Ziegler und Severin Kiefer derzeit in ihrem persönlichen Karriere-Hoch befinden, schweigt Ziegler für einen Moment. Dann antwortet sie aber überzeugt und bestimmt: "Ich denke schon. Ich weiß, dass wir derzeit besser sein können, als wir es jemals zuvor waren." Dieses "können" haben die Burgenländerin und ihr Salzburger Partner erst kürzlich in die Realität umgesetzt: Bei den zwei jüngsten Grand-Prix-Bewerben in Grenoble (FRA) und Moskau (RUS) erreichten sie den 5. und 4. Gesamtrang und haben dabei vor allem in der Kür aufgezeigt.
Es gäbe keinen besseren Zeitpunkt, um in Form zu kommen. Von 20. bis 26. Jänner 2020 findet in Premstätten-Schwarzlsee die Eiskunstlauf-Europameisterschaft statt. Bis dorthin steht mit der Staatsmeisterschaft in Klagenfurt (11. bis 14. Dezember) nur noch ein Wettkampf an. "Wir befinden uns am aufsteigenden Ast. Im Sommer haben wir Planungsfehler gemacht, mit der Planung unseres Kurzprogramms erst spät begonnen. Aber jetzt sind wir auf einem hohen Level und haben viel Potenzial mit unseren schwierigen Programmen", sagt Ziegler.
Kiefer: "Haben zuletzt gute Küren abgeliefert"
Die Eiskunstlauf-Paare absolvieren je ein Kurzprogramm und eine Kür, aus den addierten Punkten werden die Gesamtsieger ermittelt. In die gemeinsame Kür investierten die Österreicher im Sommer viel Zeit, die Sicherheit wächst mit jedem Wettbewerb. Der Schlüssel zum Erfolg wird wohl im Kurzprogramm liegen. "Vielleicht ändern wir vor der EM noch etwas am Kurzprogramm. Ansonsten sind wir sehr zufrieden, wir haben zuletzt gute Küren abgeliefert", sagt Severin Kiefer.
In Moskau haben die beiden nur um vier Punkte das Podium verpasst. Zu Unrecht, meint Kiefer, denn "in der Kür haben die Richter ein wenig danebengegriffen." Doch was bleibt ist die ständig wachsende Sicherheit in allen Elementen, die die beiden gemeinsam auf dem Eis zeigen - und die Erkenntnis, dass die vier Punkte besser in Moskau fehlen, als bei der Europameisterschaft in der Steiermark.
Diesem Wettkampf widmen Ziegler und Kiefer, die seit Frühling 2013 zusammen Eislaufen, ihre volle Konzentration. Der holprige Saisonstart ist Geschichte, was zählt ist die nahe Zukunft - oder, um es in den Worten von Miriam Ziegler zu formulieren: "Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir anfangs Fehler machten - so wussten wir, woran wir arbeiten sollen."