Übersetzungsprogramme können heutzutage einiges. Englisch zu Deutsch ist da eher die Amateurliga. Aber tippen Sie doch einfach einmal "Schneaschea" ein – gutes Gelingen! Zwei, die in den "Schneaschea" gut zurechtkommen, sind Nina Kern und Karin Hackl. Die Damen werden am Sonntag auf dem Kreischberg im Buckelpistenbewerb (Moguls, Finale ab 12.15 Uhr) an den Start gehen. Beide kommen aus dem Alpinlager, Hackl holte 2009 die Gesamtwertung im Europacup, fuhr sogar 14 Mal im Weltcup.

Dann stoppte die erste von sieben Knieoperationen das Unternehmen „Alpin“. Vor drei Monaten legte sie sich zum letzten Mal unter das Messer. Hat Skisport dann noch einen Sinn? "Ich war schon ein paar Mal davor, aufzuhören", sagt Hackl, "das ist mein Leben. Was soll ich sonst tun? Mein Ziel waren die Olympischen Spiele 2014, da hatte ich eine Kreuzbandverletzung. Jetzt muss ich bis 2018 warten." Nach nur sieben Trainingstagen auf Schnee sind ihre Erwartungen für die WM nicht so hoch. "Die Top 30 wären schon was." Trotz der lädierten Knie hat sie auf der Buckelpiste keine Probleme. "Ich wurde von unserem Trainer gefragt, ob ich es nicht probieren will", sagt Hackl, "zu Beginn war ich skeptisch, aber es tut nur weh, wenn man es falsch macht."

Nina Kern und Karin Hackel zeigen, wie es geht
Nina Kern und Karin Hackel zeigen, wie es geht © EDER

Für Ex-Slalomfahrerin Kern ist es die erste WM und das an ihrem 23. Geburtstag: "Die Qualifikation zu schaffen ist mein Ziel." Gefeiert wird nicht, denn am Montag wartet mit dem Dualbewerb der nächste Einsatz.

Anfangsschwierigkeiten

Ihre ersten Versuche in den weißen Hügeln waren nicht gerade prickelnd – nach gut fünf Buckeln war Endstation. "Mein Trainer hat gesagt, ich sehe aus wie eine Wiener Skifahrerin", sagt Hackl mit einem Lachen. Kern kam da nicht viel weiter: "Am nächsten Tag hatte ich einfach überall Spatzen." Beim ersten Weltcup auf dem Kreischberg waren die ÖSV-Damen als Vorläuferinnen im Einsatz.

Aber nicht nur die Liebe zu den Buckeln verbindet die Damen. Beide sind eigentlich Steirerinnen, gehen aber für Salzburg (Hackl kommt aus Admont) und Vorarlberg (Kern stammt aus Predlitz) an den Start. Hackl verließ 2013, Kern 2014 die Steiermark. Hackl: „Als Alpine habe ich vom steirischen Verband jegliche Unterstützung bekommen. Dann habe ich wieder angefragt und der Verband hat nichts getan, aber auch nicht geglaubt, dass ich wirklich gehen will.“

Da es im Übersetzungsprogramm (noch) kein "Pisten-Kreischbergisch zu Deutsch" gibt, hier die Auflösung: Das Wort "Schneaschea" wurde von Pistenchef Bruno Sumann kreiert und setzt sich aus Schnee (Schnea) und Maulwurf/Scher (Schea) zusammen – also quasi der Schneemaulwurfshügel. Logisch, oder?

So geht`s zur WM: