Ein Kreuzbandriss zum Saisonabschluss. Was ging ihnen da durch den Kopf?
Sigi Grabner: Im ersten Moment war ich furchtbar enttäuscht, mit 37 Jahren bin ich ja auch nicht mehr der Jüngste. Ich wollte am liebsten alles hinschmeißen. Aber es steckt auch was Gutes hinter so einer Verletzung.
Wie kann man das verstehen?
Grabner: Die Verletzung geschah am Ende der Saison. Jetzt habe ich keinen Druck gesund zu werden und das Kreuzband kann in Ruhe ausheilen. Das dauert normalerweise bis zu sechs Monate. Im Vorjahr hatte ich eine Sprunggelenksverletzung. Damals konnte eine Genesung nicht abgeschätzt werden. Heuer weiß ich, wann ich wieder fit sein kann.
Es ist bereits Ihr zweiter Kreuzbandriss. Haben sie schon darüber nachgedacht, wie es bei ihnen weitergeht?
Grabner: Wie gesagt, ich bin nicht mehr der Jüngste. Nach so einer Verletzung ist ein Rücktritt immer ein großes Thema. Für mich hat die Gesundheit oberste Priorität.
Jetzt steht Therapie auf dem Programm?
Grabner: Richtig. Ich arbeite hart im Therapiezentrum Maria Hilf an meiner Genesung. Die Leute kennen mich hier bereits. Nach meiner langwierigen Sprunggelenksverletzung im Vorjahr habe ich bereits um einen Hausschlüssel angesucht (lacht).
Ihr Snowboard-Team hatte heuer eine starke Saison (Anm. Snowboardcross-Gesamtsieg von Pierre Vaultier, FRA). Ist das die Herausforderung der Zukunft?
Grabner: Absolut. Schon seit acht Jahren werden meine eigenen Snowboards produziert. Es macht mir irrsinnig viel Spaß, mein Know-how in die Entwicklung meiner Snowboards einzubringen. Daneben gibt es viel zu tun, was Promotion, Camps, Fotos und Filme betrifft. Wenn man selbst noch im Weltcup unterwegs ist, muss man vieles aufschieben. Nach meiner aktiven Karriere möchte ich das auf jeden Fall verstärkt in Angriff nehmen.
Wie stehen die Chancen, dass sie noch bis Sotschi, bis Olympia 2014, weiterfahren?
Grabner: Eine Entscheidung, ob ich tatsächlich aufhöre oder weiterfahre, werde ich im Herbst treffen. Aber mich juckt's noch und die Tendenz geht schon in Richtung Sotschi.
