Titelverteidiger Stefan Kraft hat rund einen Monat vor der Heim-WM den zweiten Weltcup-Sieg in Serie gefeiert. Der Salzburger gewann am Samstag im windigen Sapporo vom vierten Halbzeitrang aus noch überlegen vor Olympiasieger Kamil Stoch. Saisondominator Ryoyu Kobayashi musste sich hinter dem Halbzeitführenden Robert Johansson und Roman Koudelka mit Rang fünf begnügen.
Kraft katapultierte sich nach 132 Metern im ersten Durchgang mit einem auch stilistisch hervorragenden 137-m-Satz noch an die Spitze. Der Halbzeit-Sechste Stoch nahm Kraft mit herausragenden 148,5 m zwar den Schanzenrekord (144 m) aus dem Jahr 2017 ab, ohne Telemark war der Pole gegen den ÖSV-Star aber wie alle anderen chancenlos.
Zehn Punkte Vorsprung
"Zwei Siege in Serie sind genial, ich bin megahappy. Dass ich wieder ganz oben stehe, ist ein Wahnsinn, weil der Sprung von Kamil war echt unglaublich", jubelte Kraft, der sich fast zehn Punkte vor Weltcuptitelverteidiger Stoch durchsetzte. Er habe im ersten Sprung einen kleinen Fehler gemacht, diesen dann aber ausgemerzt und die Gunst der guten Verhältnisse genutzt. "Ich habe mein Zeug super gemacht. Es muss hier bei dem Wind aber alles zusammenpassen, und man braucht auch ein Quäntchen Glück."
Mit seinem insgesamt 14. Einzelerfolg verbesserte sich Kraft (681 Punkte) an die dritte Stelle der Gesamtwertung. Dank des fünften Podestplatzes in den jüngsten sechs Konkurrenzen liegen nur noch Stoch (704) und der überlegen führende Kobayashi (1.173) vor dem Doppelweltmeister von 2017. Am Sonntag hat er im zweiten Sapporo-Bewerb die Gelegenheit nachzulegen. "Ins Hotel, schlafen und dann geht es eh schon wieder weiter. Ich bin bereit, denke ich", meinte er vor dem nun folgenden Vormittag-Springen.
Zweitbester Österreicher im ersten Bewerb am Abend war einmal mehr Daniel Huber an der achten Stelle. Jan Hörl schaffte als 17. sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis. Clemens Aigner, der in der Vorwoche alle drei Kontinentalcup-Bewerbe in Saporo gewonnen hatte, landete an der 21. Stelle. Manuel Fettner wurde 23. Clemens Leitner (34.) und Markus Schiffner (41.) verpassten den zweiten Durchgang.