"Mein großer Dank gilt unseren Serviceleuten. Unglaublich, was die wieder zustande gebracht haben – meine Ski waren in der Loipe superschnell“, hatte Lokalmatador Franz-Josef Rehrl am Samstag nach seinem zweiten Platz beim Heim-Weltcup in der Ramsau gesagt. Wie die Athleten selbst sind die „Herren der Wachse und Schleifmaschinen“ ein ebenso wichtiger Bestandteil jenes rot-weiß-roten Kombinierer-Trosses, der zwischen November und März von einer Weltcupstation zur nächsten reist.

Und der Aufwand, der dahintersteckt, ist enorm. Vor allem der Jänner wird zur großen logistischen Herausforderung, stehen doch mit Otepää (Estland), Val di Fiemme (Italien), Chaux-Neuve (Frankreich) und Trondheim (Norwegen) an vier Wochenenden vier verschiedene Orte verstreut auf quasi ganz Europa im Weltcup-Kalender. An die 20 Personen umfasst das Team der ÖSV-Kombinierer: Neben sieben Athleten werden etwa in Otepää noch sechs Serviceleute, drei Trainer, ein Teamarzt, ein Physiotherapeut und Pressesprecher Clemens Derganc mit von der Partie Richtung Estland sein.

200 Langlaufski

Die Anreise: Die Serviceleute starten bereits zwei Tage früher mit dem Servicetruck (3,5 Tonnen) sowie einem Materialbus. Die Route führt sie über Helsinki und von dort mit einer Fähre nach Tallinn, ehe es weiter nach Otepää geht. Im Bus verstaut sind je zwei paar Springerlatten pro Athlet sowie an die 200 Langlaufski. Der Rest der Mannschaft hat es da schon weit bequemer, klettern sie doch in Salzburg bzw. Innsbruck ins Flugzeug Richtung Norden. „Es ist aber nicht so, dass immer nur die Serviceleute fahren müssen – manchmal ist auch ein Trainer oder ich an der Reihe“, sagt Derganc.

Nach Trondheim geht es im ersten Februar-Wochenende nach Klingenthal. Zur eine Woche später in Lahti stattfindenden WM-Generalprobe wird der ÖSV allerdings nur die B-Garnitur entsenden, „weil sich die WM-Teilnehmer stattdessen in einem Trainingslager ganz gezielt auf die Weltmeisterschaft vorbereiten werden“, erklärt Derganc.

Fokus auf die Weltmeisterschaft

Apropos Weltmeisterschaft – in Seefeld (20. Februar bis 3. März) werden vier Athleten und ein Ersatzmann dabeisein. „Sollten wir einen weiteren Ersatz benötigen, ist das kein Problem, weil die Anreise ja sehr kurz ist“, erklärt der Pressesprecher. In Seefeld wird der österreichische Skiverband ein eigenes Servicedorf mit einem Container zum Wachseln und einem zum Schleifen der Ski haben. Während sich die Skispringer im offiziellen WM-Hotel Bergland einnisten werden, hausen die Kombinierer im Hotel Hochland.

Einen eigenen Koch wird es bei der WM nicht geben, der Ernährungsplan im Vorfeld wird aber genauestens mit dem Hotel abgestimmt. Große Überraschungen auf dem Menüplan werden allerdings ausbleiben, die Kombinierer essen quasi alles: Fleisch, Fisch, Reis, Nudeln, Salat – von allem (ausgenommen ist natürlich zu viel Süßes) wird etwas dabei sein. Kein Wunder, benötigen die Kombinierer doch auch weit mehr Kraft als etwa die Skispringer.

Bestes Beispiel dafür ist Team-Küken Johannes Lamparter: Der 17-jährige Junioren-Team-Weltmeister aus Tirol ist aktuell auch dreifacher österreichischer Vizemeister – und zwar im Gewichtheben!