Mit einer großartigen Weitenjagd ist am Samstag der Skiflug-Teambewerb in Planica zu Ende gegangen. Stefan Kraft segelte als Schlussmann der Österreicher auf die Schanzenrekordweite von 251 m. Kurz danach überbot ihn sein erster Verfolger, Kamil Stoch, noch um einen halben Meter. Im Kampf um den Sieg konnte das ÖSV-Team aber nichts mitreden, am Ende wurde die Truppe von Heinz Kuttin Vierter.
In der Besetzung Michael Hayböck, Manuel Fettner, Markus Schiffner und Kraft gab es im vorletzten Saisonbewerb nichts zu holen. Die ÖSV-Adler landeten 22,4 Punkte hinter den drittplatzierten Polen auf dem vierten Rang. Der Sieg ging an Norwegen 49 Zähler vor Deutschland. Polen hat damit den Nationencup praktisch gewonnen, Stoch und Co. führen vor dem letzten Einzelbewerb am Sonntag (10.00 Uhr/live ORF eins) 276 Zähler vor Österreich.
Kraft hätte es bei optimalem Verlauf sogar in den Beinen gehabt, seine eigene Weltrekordmarke zu knacken. "Das war jetzt brutal, ich bin da unten weggestiegen... Ich hatte leider unten ein bisschen Skiprobleme und ich habe ein bisschen aufmachen müssen. Wenn ich da stabil hinkomme, dann geht es noch weiter", meinte Kraft im ORF-TV-Interview.
Gesamtentscheidungen so gut wie entschieden
Vom Verlauf her lag Österreich nach dem ersten Sprung auf Platz zwei, hatte letztlich aber nur Chancen auf den dritten Rang, den man zwei Gruppen vor dem Ende noch gehalten hatte. Trotz des Angriffs von Kraft auf das Podest mit Schanzenrekord, schaffte es Stoch, dagegenzuhalten und den Polen damit den dritten Rang zu retten.
Den Nationencup sieht Kraft damit entschieden, ähnlich wie die Konkurrenz ihm schon vorzeitig zum Sieg im Gesamt-Weltcup und Skiflug-Weltcup gratuliert. "Wir haben alles probiert, aber Maciej (Kot) und Kamil haben sich sehr gut gesteigert. Die Polen haben sich das echt verdient, da muss man Respekt zollen", sagte der Salzburger. Im Einzel-Finale am Sonntag sind nur noch die 30 Besten im Weltcup startberechtigt, von den Österreichern neben Kraft (1.) also noch Hayböck (7.) und Fettner (9.).