"Die letzten beide Jahre hab’ ich schon immer gesagt, dass es nicht mehr weiter gehen kann und dann haut Stefan wieder so einen raus und belehrt mich eines besseren“, ist der ehemalige Kärntner Skispringer Martin Koch von der Art und Weise wie sich der aktuelle Dominator Stefan Kraft präsentiert, fasziniert. Nach dem fulminaten Weltrekord von 253,5 Meter im norwegischen Vikersund, der Kraft selbst schon unheimlich war, blickt der geballte Skisprungzirkus nun gespannt auf Planica, dem Weltcup-Finale. Die letzten Vorbereitungen laufen in Slowenien auf Hochtouren, dem Einfliegen am Mittwoch steht nichts mehr im Weg und auch die Wetterprognosen lassen auf einen spektakulären Endspurt hoffen.
Mit dem glücklicheren Ende für? „Ja, ich hoff’ natürlich, dass es Kraft sein wird, aber es ist schwer einzuschätzen, weil beide auf einem so hohen Niveau und beide starke Skiflieger sind. Es ist die perfekte Schanze für so einen Abschluss und dieser Zweikampf zwischen ihm und Kamil Stoch wird, denk’ ich, bis zum Schluss spannend bleiben“, ist der ORF-Skisprung-Experte davon überzeugt, dass der Weltcupführende aus Österreich (Kraft hat 31 Zähler Vorsprung auf den Polen) nicht auf Punkte springt, sondern es wieder krachen lassen wird.
Für den Villacher steht auch fest, dass beide voll angreifen werden, „weil ein Fehler oder defensives Springen und du bist so schnell hinten, so schnell kannst du gar nicht schauen.“ Dennoch darf man laut dem 35-Jährigen die Gefährlichkeit dieser Weite keineswegs unterschätzen: „Es ist immer ein Spiel mit dem Feuer.“ Nicht nur für Koch, sondern auch für die Organisatoren ist ein Weltrekord auf der Flugschanze möglich, „aber da muss alles zusammenpassen, alles ist inzwischen möglich“.
An die 70.000 Fans werden in Planica erwartet, aber wer sich noch spontan entschließen sollte beim „Grande Finale“ dabei zu sein, der muss sich keine Sorgen machen, denn es gibt noch genügend Tickets. Dem Motto getreu: volle Kraft voraus.