Gregor Schlierenzauer musste im ersten Weltcup-Wettkampf nach etwas über einem Jahr das Finale der besten 30 Springer noch als Beobachter verbringen. Dem 27-jährigen Tiroler, der sich am Vortag problemlos für sein Comeback qualifiziert hatte, fehlten als 31. nur 1,2 Zähler auf die Top 30 und den damit verbundenen Einzug in den zweiten Durchgang. Am Sonntag hat er die nächste Chance.
"Wenn man es ein bisserl mit Abstand betrachtet, dann nehme ich natürlich den Probedurchgang mit. Der war lässig", erinnerte Schlierenzauer im Auslauf an den 131-m-Flug, der ihn in der inoffiziellen Wertung als Siebenten ausgeworfen hatte. "Dieser Durchgang war jetzt einfach nicht so lässig vom Tisch. Der Anlauf ist am Limit, die Dichte ist enorm und von dem her darf man sich keine Fehler erlauben", sagte der 53-fache Weltcupsieger und erinnerte aber doch an seine Ausgangssituation. "Dass man sich keine Wunderdinge erwarten hat können, war klar. Für das, dass ich seit November springe, ist das Training teilweise gut und teilweise weniger. Das war jetzt weniger gut. Für morgen gibt es jetzt sicher ein Ziel, ein paar Weltcup-Punkte zu machen."
Schlierenzauer hatte den Durchgang freilich mit Argus-Augen verfolgt, immerhin muss er ja auch wissen, ob er sich für einen weiteren Sprung vorbereiten muss. "Aber es sollte nicht sein."
Schlierenzauer traut sich für Sonntag Steigerung zu
Von den offiziellen Sprüngen war der Probe-Versuch natürlich der bisher beste. "Ich muss aber sagen, das Training auf dem Bergisel war ein bisserl besser, ein bisserl lockerer. Ich tue mir hier noch mit der Arithmetik der Schanze ein bisserl schwerer, aber das gehört jetzt einfach dazu", erklärte der Stubaier. Mit dem kommenden Wettkampfrhythmus werde es aber einfacher werden. "Jetzt ist es so wie wenn du auf Urlaub bist. Nach zwei Wochen Urlaub ist das Autofahren auch ein bisserl schwieriger."
Für Sonntag traut er sich eine Steigerung zu, zumal auch etwas am set-up geändert hat, das sich im Probedurchgang eben schon bestätigt habe. "Mir fehlen noch die Wettkampf-Kilometer. Morgen starte ich sicher schon ganz anders hinein. Ziel ist natürlich, morgen gleich anzuschreiben."
Woran er am meisten arbeiten müsse? "Es ist eigentlich ganz einfach: Dass man den bestmöglichen Punch auf die Kante bringt und trotzdem den ganzen Zug nach vorne mitnimmt. Das ist auch eine Gefühlssache und das wird von Sprung zu Sprung besser." Er habe bisher etwa 20 Großschanzensprünge in den Beinen. "Das ist relativ wenig noch. Morgen neuer Tag, neues Glück."