Zwei Tage vor dem Heiligen Abend könnte der größte Doping-Skandal der Biathlon-Geschichte bittere Realität werden. Am Donnerstag trifft sich der Vorstand des Weltverbandes (IBU), und könnte bereits Konsequenzen ziehen. IBU-Präsident Anders Besseberg hatte mitgeteilt, dass 31 der mehr als 1.000 im McLaren-Report der Welt-Anti-Doping-Agentur genannten Russen aus dem Biathlon-Sport kommen würden.
Auch aktive Athleten seien in dem Doping-Bericht genannt worden, erklärte Besseberg. Fünf Experten aus fünf Nationen prüften "die vorliegenden Indizien-Sammlungen". Sie sollen dem IBU-Vorstand Ratschläge geben, könnten aber auch noch mehr Zeit zur Prüfung benötigen. Spätestens bis zum Weltcup in Oberhof Anfang Jänner soll alles geklärt sein.
Von denn 33 russischen Olympia-Medaillen in Sotschi holten die Skijäger vier. Der vom neuen russischen Cheftrainer Ricco Groß betreute Schipulin stellte beim letzten Weltcup des Jahres in Nove Mesto fest: "Mein Gewissen ist rein."
Sein deutscher Chef Groß beklagt, dass sein Team nun mit Argusaugen beobachtet werde. "Man soll endlich mit der Eierei aufhören und die Namen nennen", fordert der viermalige Olympiasieger. Die schweren Vorwürfe beinträchtigten seine Mannschaft. "Einige Athleten werden definitiv grundlos mitbelastet." Immer wieder hat Groß seinen Biathleten klargemacht: "Wer betrügt, der fliegt."
Superstar Martin Fourcade aus Frankreich hat seine Kollegen gar zum Boykott aufgerufen, sollten die Funktionäre nicht hart durchgreifen.