Die jungen Athleten im ÖSV-Team der Nordischen Kombination haben im Heimbewerb ihre Fortschritte erneut bewiesen. David Pommer (23) schaffte am Samstag als Sechster (+33,3 Sek.) in Ramsau am Dachstein seine bisher beste Weltcup-Platzierung, Mario Seidl (24) wurde Siebenter. Den Ton geben weiterhin die Deutschen an: Johannes Rydzek führte bei seinem dritten Saisonsieg einen DSV-Vierfacherfolg an.

Pommer und Seidl lieferten einen weiteren Beweis ihrer Beständigkeit auf hohem Niveau. Der Tiroler war in den fünf Bewerben seiner erst zweiten Weltcup-Saison nie schlechter als Zwölfter. In Ramsau übertraf er seinen neunten Platz von Ruka. Die Basis legte der Inzinger mit dem sechsten Rang im Springen, im Laufen spielte er seine Stärke aus.

"Es war vom ersten Schritt an volle Attacke. Zum Schluss haben mich etwas die Kräfte verlassen, aber es war ein richtig cooles Rennen", meinte Pommer. "Die Deutschen haben es taktisch gut ausgespielt, aber wir sind wieder einen Schritt nähergekommen."

Seidl riskierte viel

Seidl riskierte viel, als er als Zweiter des Springens mit dem führenden Eric Frenzel mitzog. "Die Deutschen geben den Maßstab vor. Da müssen wir hin, darum bin ich mitgelaufen", erklärte der Salzburger. Auf der zweiten Runde verlor er etwas den Anschluss. "Es hat im Anstieg ganz knapp nicht gereicht, ich habe dem Tempo Tribut zollen müssen", gab der starke Springer zu. Er hatte auf der Normalschanze einen 99,5 m-Sprung sauber gelandet, Frenzel hatte bei 100,5 m Probleme. Für den Pongauer war es schon der dritte Top-7-Platz der Saison.

Bernhard Gruber bewies als Neunter (+1:08,6) und dritter Österreicher in den Top Ten Laufstärke, nachdem es im Springen (25. Platz) nicht nach Wunsch geklappt hatte. "Läuferisch taugt es mir, ich habe einen guten Zug auf den Skiern", sagte der 34-jährige Großschanzen-Weltmeister. "Jetzt sollte es halt auf der Schanze auch noch klappen."

Dort passe das Flugsystem in der ersten Phase aber noch nicht optimal, befand der Gasteiner. Daher fehlten auch noch einige Meter. Gruber bewies aber Kämpfer-Qualitäten, als er sich in einer enorm großen Gruppe - 29 Athleten innerhalb von 13 Sekunden - durchsetzte und im Sprint nur Olympiasieger Jörgen Graabak (NOR) den Vortritt lassen musste.

In diesem Feld befanden sich auch Lokalmatador Franz-Josef Rehrl (19.) und der Wahl-Ramsauer Philipp Orter. Der 22-jährige Kärntner war nach dem 46. Rang im Springen noch enttäuscht, beim ersten Auftritt mit dem Logo seines neuen Sponsors Red Bull rehabilitierte er sich aber mit Laufbestzeit. Orter wurde 21. und lag damit zwei Ränge vor Lukas Klapfer. Der Steirer war in der Loipe Sechstschnellster, Paul Gerstgraser schaffte als Gesamt-33. sogar die viertbeste Laufzeit.

Die deutschen Kombinierer gewannen auch den sechsten Bewerb des Winters, inklusive einer Teamkonkurrenz. Rydzek, Fabian Rießle (+1,5 Sekunden), der zweifache Saisonsieger Frenzel (8,7) und Vinzenz Geiger (15,0) sorgten für einen Vierfach-Erfolg des Teams von Hermann Weinbuch. Der Coach war 1987 beim davor letzten DSV-Vierfacherfolg selbst dabeigewesen.

Rydzek hatte beim Auftakt in Ruka einen Doppelsieg gefeiert und war danach in Lillehammer Zweiter und Vierter. "In Lillehammer war Eric einfach ein Stückchen besser, heute war ich es. Ich denke, wir gehen sportlich damit um", sagte der 25-jährige Weltcup-Spitzenreiter. Er hatte sich mit Rießle aus der Gruppe um Pommer abgesetzt, im Finish überholte das Duo auch den bis dahin stets an der Spitze laufenden Frenzel.