Cheftrainer Heinz Kuttin sieht sein Team für den kommenden WM-Winter gerüstet. Zu Wochenbeginn trainierte das von Stefan Kraft und Michael Hayböck angeführte ÖSV-Sextett in Lillehammer für den Weltcup-Auftakt am Freitag in Ruka (Finnland), die Athleten haben wie die Konkurrenz zahlreiche Schneesprünge in den Beinen. Deutsche, Norweger, Slowenen und Polen sind die großen Rivalen der ÖSV-Springer.

Der Kärntner Kuttin hat in der Vorbereitung wieder für neue Reize gesorgt, so gab es u.a. Trainingseinheiten mit einem zugeklebten Auge. Der 45-Jährige glaubt, eine gute Mischung aus Training und Wettkämpfen gefunden zu haben. "Es war eine sehr harte Sommersaison", erklärte Kuttin.

Kuttin holte die drei Trainingsgruppen im Sommer öfter zu gemeinsamen Kursen zusammen. "Das war sehr befruchtend", sagte der Coach, der im Hinblick auf die Heim-WM 2019 in Seefeld weitere Springer an die Spitze heranführen will.

Viel eingesteckt

Gemessen wird ein Trainer vor allem an den Leistungen des Teams im Weltcup. "Da ist der Nationencup immer das Ziel", betonte der Ex-Weltmeister. "Wir mussten viel einstecken, aber jetzt sind wir auf dem besten Weg, in ein bis zwei Jahren wieder vorne mitzuspringen."

Nach dem Karriereende von Thomas Morgenstern und Co. sowie dem Formtief von Gregor Schlierenzauer war die Serie der Gesamtsiege im Nationencup zu Ende gegangen. Zuletzt waren die Österreicher nur Vierte hinter Norwegen, Slowenien und Deutschland.

Kuttin geht davon aus, dass dank der Steigerung von Andreas Kofler und Manuel Fettner und nach dem Comeback von Schlierenzauer die ÖSV-"Adler" 2016/17 vermehrt vorne mitmischen. "Es wird eine spannende Saison. Wir wollen gleich gut reinstarten"", sagte der Cheftrainer vor seiner dritten Saison.

Der letzte Schliff

Die abschließende Vorbereitung im tief verschneiten Lillehammer verlief jedenfalls zur vollsten Zufriedenheit. "Wir haben hier drei Sprungeinheiten auf der Großschanze geplant, um uns in allen Bereichen den letzten Schliff zu holen. Das hat perfekt funktioniert", erklärte Kuttin.

Für Stefan Kraft waren die ersten Sprünge auf der Großschanze "ein richtiger Genuss". Die Vorfreude sei riesig, betonte der Salzburger. Hayböck sprach von einem perfekten Verlauf der Vorbereitung. "In Ramsau konnten wir uns gut auf den Schnee umstellen, in Lillehammer sind wir nun richtig in den Winter eingetaucht. Alles läuft nach Plan", meinte der Weltcup-Gesamtvierte der vergangenen Saison.

Am Donnerstag stehen in Ruka/Kuusamo Training und Qualifikation auf dem Programm. Das vergrößerte Windnetz an der windanfälligen Großschanze soll für mehr Sicherheit und Chancengleichheit sorgen.

ÖSV-Team Ruka: Michael Hayböck, Stefan Kraft, Manuel Fettner, Andreas Kofler, Clemens Aigner, Markus Schiffner