Routinier Wilhelm Denifl hat am Dienstag beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Kuopio als Dritter sein drohendes Karriereende abgewendet. Der Tiroler musste sich in Finnland völlig überraschend nur dem Deutschen Johannes Rydzek und dem Japaner Akito Watabe geschlagen geben.

Aufgrund seiner zuletzt schwachen Ergebnisse wäre Denifl demnächst aus dem Weltcupteam gefallen. Eine seiner wohl letzten Chancen nutzte der 35-Jährige in Finnland bravourös. "Es war sehr knapp dran, dass es wirklich mein letztes Rennen ist. Deshalb war ich extrem nervös. Jetzt war es nicht mein letztes, das taugt mir voll", freute sich Denifl über den Überraschungscoup.

Der in der Steiermark lebende Familienvater dankte seinen Trainern, dass sie an ihm festgehalten haben. "Zum Glück habe ich dem ganzen Team ein bisschen was zurückgeben können, es ist genial in diesem Team zu sein. Für das habe ich gekämpft", so Denifl, der nun beruhigt weiter zur nächsten Station im Val di Fiemme reisen kann.

In Kuopio - wo er als einer von Wenigen im Feld auch schon vor 15 Jahren beim dort bisher letzten Weltcup dabei gewesen ist - lieferte er seine mit Abstand beste Saisonleistung ab. Anfang Dezember in Lillehammer hatte er als Achter seinen bis dato einzigen Top-Ten-Platz geschafft. Insgesamt ist es der sechste Weltcup-Podestplatz für den Tiroler, seinen einzigen Sieg hat er im Jänner 2014 beim nicht topbesetzten Bewerb in Tschaikowsky gefeiert. Seither war der Teamweltmeister von 2003 nie mehr unter die besten drei gekommen.

Im Gegensatz dazu waren diesmal alle Asse mit dabei. Entgegen den Erwartungen hielt sich Denifl nach dem vierten Rang im Springen auch in der Loipe ausgezeichnet. An Sprungsieger Watabe und den bekannt starken Läufer Rydzek (35 Sekunden Vorsprung) kam er zwar nicht heran, die heranstürmende Meute um Weltcup-Spitzenreiter Eric Frenzel hielt er auf der schwierigen Strecke aber souverän in Schach.

Das sei nicht vorhersehbar gewesen, bekannte Denifl. "Erwartet habe ich mir das nicht, aber erhofft. Der Sprung war gut, das Laufen echt sensationell. Es war nicht so einfach. In den letzten zwei Runden ist der Vorsprung nicht weniger geworden, am Schluss war mir aber schon schwarz vor Augen."

Zweitbester Österreicher wurde Lukas Klapfer an der achten Stelle, der Steirer verbesserte sich im Langlauf um vier Positionen, vermochte im Zielsprint der großen Verfolgergruppe aber nicht ganz vorne zu landen. Mario Seidl fiel in der Loipe vom sechsten auf den 13. Platz zurück. Weltmeister Bernhard Gruber war als 21. lediglich der sechstbeste Österreicher.