Als hätte der Wettergott gehört, dass dieser Tage die FIS in Prag bereits am Weltcupkalender für die kommende Saison gebastelt hat, „beglückte“ er Mitteleuropa mit einer massiven Kaltfront inklusive Neuschnee auf den Bergen. Laut provisorischem Plan werden den Skisprungfans 2024/25 inklusive WM-Wettkämpfen in Trondheim (ab 28. Februar) 37 Herren- (zwei davon sind noch offen) und 24 Damen-Bewerbe (vier davon sind noch offen) serviert. Los geht es am 22. November in Lillehammer mit einer Mixed-Konkurrenz, die Saisonfinali steigen in Planica (Herren) und Lahti (Damen). Eine endgültige Absegnung des neuen Kalenders soll am 8. Mai durch den FIS-Rat folgen.

Großer Wermutstropfen aus österreichischer Sicht ist, dass man das Skifliegen am Kulm im Kalender vergeblich sucht. Hatte sich Stefan Kraft im heurigen Jänner in Bad Mitterndorf noch zum umjubelten Weltmeister gekrönt, so schauen die Steirer 2025 durch die Finger. Laut ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher habe die alpine Ski-WM in Saalbach Vorrang, für einen Weltcup am Kulm würden die Ressourcen nicht reichen. Aber auch für die Damen gilt es eine bittere Pille zu schlucken: Wie befürchtet, wird es auch im kommenden Winter noch keine eigene Vierschanzentournee geben – da stellt sich bekanntlich noch der ÖSV quer. Stattdessen soll erneut um den Jahreswechsel eine Two-Nights-Tour in Garmisch und Oberstdorf über die Bühne gehen, am 3. und 4. Jänner folgen dann die Springen in Villach.

Einzel-Supersprint feiert Premiere

Aber nicht nur die Skisprung-Kommission, sondern auch die Chefetage der Nordischen Kombinierer hat in Prag getagt. Und dabei auch ein neues Format für die kommende Saison vorgestellt. So wird nach zahlreichen Tests auf nationaler Ebene sowie zwei Kontinental-Cup-Bewerben in den vergangenen beiden Wintern der Einzel-Supersprint in den Weltcup aufgenommen. Bei diesem Format messen sich die Athleten zunächst in einem Langlauf-Bewerb, der aus einem Prolog und mehreren Ausscheidungsrunden (Sprintläufen) auf einer 700 bis 800 Meter langen Strecke besteht. Bei der Berechnung der Punkte für die Skisprungkonkurrenz wird die Massenstartregel angewendet, sodass der Sieger in der Loipe sich als Letzter vom Zitterbalken abstößt.

Ebenfalls neu: 2024/25 wird erstmals einen Massenstart-Trophy inklusive kleiner Kristallkugel vergeben. Die Frauen werden am Osloer Holmenkollen mit zwei Bewerben ihre Großschanzen-Premiere im Weltcup feiern und beim Sommer-Grand-Prix sind pro Athlet nur noch zwei Anzüge erlaubt. Diese werden einmal kontrolliert und dann gechipt. Im Wettkampf sind dann nur noch gechippte Anzüge erlaubt. Noch ein Blick auf den provisorischen Weltcupkalender: Exklusive WM in Trondheim sind bei den Herren 24 (Val di Fiemme und Hakuba sind aber noch nicht bestätigt) und bei den Damen 17 Bewerbe geplant. Los geht es bei den Männern am 29. November in Ruka, die Frauen starten am 6. Dezember in Lillehammer.