Es geht nicht mehr. Bernadette Schild beendete nach dem im Dezember erlittenen Kreuzbandriss ihre aktive Karriere. Das gab die 31-Jährige in der Sendung "Sport am Sonntag" bekannt. Die Salzburgerin wird künftig bei einem Schokolade- und Confisserie-Bertrieb als Marketingleiterin arbeiten und damit fließend vom aktiven Sport in die Privatwirtschaft wechseln.
Glücklich war die Karriere der jüngeren Schwester von Marlies Raich nie verlaufen, ein Weltcupsieg blieb ihr versagt, trotz acht Podestplätzen. Und den vielleicht größten Erfolg verbaute sie sich selbst, als sie in Pyeongchang 2018 auf dem Weg zu Olympia-Gold nach einem Blackout eine Torkombination falsch anfuhr und so ohne Medaille blieb. Dazu kamen immer wieder Verletzungen. Im Oktober 2019 riss sie sich in Sölden das Kreuzband, fiel für die gesamte Saison aus.
Ein Jahr später fuhr sie nur den Weltcup-Slalom in Levi, ehe sie sich beim Training auf der Reiteralm wieder verletzte. Abermals Kreuzbandriss. "Die letzten Monate nach dem Sturz waren hart. Ich wollte warten, bis der Tag kam, an dem ich sagen kann: Jetzt weiß ich, was ich mache." Der Tag kam - und der Verheirateten war klar: Ihre Zukunft liegt nicht mehr im Skisport. "Ich bin aufgewacht und habe zu meinem Mann Armin gesagt, dass ich mir was Neues suchen muss", sagte Schild.
Begründung: "Ich bin nicht bereit. Ich will mich nicht mehr verletzen, mein Körper riegelt ab, sogar wenn ich mich zwingen wollte", erklärte sie.
2008 war Schild in Formigal (ESP) Junioren-Weltmeisterin im Slalom geworden, ein Jahr später holte sie sich WM-Silber in Garmisch. In der Saison 2010/11 entschied sie die Europacup-Slalomwertung für sich und galt als legitime Nachfolgerin ihrer Schwester. Zumal sie noch im selben Jahr in Courchevel zusammen mit Schwester Marlies auf dem Podest stand. „Bernadette hat unser Technik-Team über ein Jahrzehnt lang entscheidend mitgeprägt. Sie hat eine wichtige Rolle in der Mannschaft eingenommen und wird auf alle Fälle fehlen. Ich wünsche ihr für ihre Zukunft alles Gute, sie wird ihre neue Aufgabe sicherlich zielstrebig und mit Begeisterung meistern", sagte ÖSV-Damenchef Christian Mitter.