Und jetzt ist doch alles anders: Der Internationale Skiverband FIS und seine "Timing Working Group" nahmen sich nach dem Zeitnehmungschaos dem Ergebnis der Abfahrt in Crans Montana noch einmal an - mit guten Folgen für Nicole Schmidhofer: Denn die Steirerin ist nach den nochmals geänderten Ergebnissen nun, wie nach dem Studium der Bilder des ORF schon vermutet, nun doch Zweite hinter der Italienerin Sophia Goggia. Das gab die FIS am Dienstag bekannt. Ebenfalls neu: Stephanie Venier rückte um einen Platz auf Rang fünf nach vor.

LINK zum offiziellen Ergebnis der FIS der Damen-Abfahrt in Crans Montana

Bei der Abfahrt am Samstag in Crans Montana streikte just bei vier Schweizerinnen - Jasmine Flury, Joana Hählen, Priska Nufer und Lara Gut-Behrami - die Zeitnehmung. Nach dem Rennen wurden daher handgestoppte Zeiten zurate gezogen, das Ergebnis war geändert worden, die ursprünglich drittplatzierte Nicole Schmidhofer landete demnach hinter Goggia, Hählen und Gut-Behrami auf Rang vier.

Fotozellen waren zu hoch

Nun aber ist doch wieder alles anders. Die Arbeitsgruppe stellte fest, dass eine Verschiebung der Fotozellen auf der Ziellinie die Ursache für den Fehler waren. Diese waren zu hoch montiert, aufgrund der hohen Temperaturen hatte sich die Schneedecke in zwei Trainings und mit den Rutschkommandos zu sehr abgesenkt. Damit war klar, dass auch die manuelle Stoppung nicht korrekt gewesen ist. Ursprünglich waren den Läuferinnen 0,13 Sekunden abgezogen worden, sie wurden nun aber stattdessen den Zeiten hinzugerechnet.

"Swiss Timing hat daher alle Zeitaufzeichnungen neu berechnet und die korrekte Methode angewandt - diese Methode wurde von vier Mitgliedern der FIS Timing Arbeitsgruppe geprüft", teilte die FIS nun mit. Und damit kam es eben nun auch zu einem neuen, offiziellen Endergebnis. Und das besagt, dass nicht nur Schmidhofer zwei Plätze besser ist, sondern auch Corinne Suter auf Rang drei nachrückt. Hählen ist vor Venier nun neue Vierte, Gut-Behrami wurde auf Platz sechs zurückgereiht.

Auch Jasmine Flury rutschte nach der neuen Messung um zwei Ränge zurück und ist nun hinter den Italienerinnen Federica Brignone und Nadia Fanchini Neunte. Und Priska Nufer wurde vom zwölften auf den 15. Platz zurückgestuft.

Nicole Schmidhofer selbst war mit dem gesamten ÖSV-Team gerade auf dem Weg nach Sotschi, als die Aussendung kam. Sie wusste daher vorerst noch gar nichts vom neuen Ergebnis. Nach dem Rennen hatte sie noch gemeint, dass sie "das anzipft, wenn es stimmt, dass ich schneller war. Wenn ich wegen meiner Fahrweise Vierter, Fünfter, Sechster werde, ist das ok. Aber so nicht."  Nun kann Schmidhofer zufrieden sein. Angenehmer Nebeneffekt: Weil sie durch Platz zwei auch 30 Punkte mehr bekommt, beträgt ihr Vorsprung im Abfahrtsweltcup nun schon 90 Punkte auf Teamkollegin Ramona Siebenhofer.

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