An sich war alles angerichtet. Und Manuel Feller hatte viel vor. Er wollte sich ein stattliches Preisgeld holen, um die 1000 Franken Strafe für das Weiterfahren nach seinem Einfädler hatte abliefern müssen. Aber der Traum vom Preisgeld und auch das Hoffen der Fans ("Ich verwette mein Geld, Feller macht das") waren umsonst. Etwa zur Hälfte des Laufes geriet der Fieberbrunner in Rückenlage und schied aus. Ein lauter Seufzer ging durch die mit 45.200 Fans gefüllte Arena - und Feller fuhr mit breit geöffneten Armen ins Tal.
Die Enttäuschung war riesig. "Ja, ich bin volles Risiko gefahren, aber übertrieben war es nicht. Ich habe nach einem Schwung zu früh asugelassen, wollte schon Tempo machen zum langen Zug hin. Aber es ist sich nicht ausgegangen", haderte er. Und meinte: "Die Piste ist perfekt, aber nicht so eisig wie man meint. Es ist auch schnittig und wenn man sich da hinten rein ziehen lässt, dann passiert eben das, was mir passiert ist." Zusatz: "Dass es wieder beim Heimrennen passiert, ist doppelt bitter. Bei den beiden Höhepunkten."
Sein Fazit: "Ich habe alles probiert, aber es will einfach nicht sein. Und dass mein Schwung schnell ist, das haben wir seit Jahren. Es hätte gereicht, zwei Tore ein bisschen piano zu fahren", meinte er. Wie man die zwei Enttäuschungen aus dem Kopf bekommt: "Ich weiß nicht, was es braucht, um diesen Jänner zu vergessen..."
Michael Schuen aus Schladming