Es war ein merkwürdiger erster Lauf beim Slalom in Kitzbühel, mit starkem Schneefall, trotzdem ausgezeichneter Piste - und einem Schweizer in Führung: Ramon Zehnhäusern fuhr vor den Franzosen Clement Noel und Alexis Pinturault Bestzeit, Marcel Hirscher liegt als Neunter weit zurück. Der zweite Lauf (HIER ab 12.30 Uhr im Liveticker) verspricht vor wahren Zuschauermassen viel Spannung. Einer wird da nicht mehr dabei sein: Manuel Feller wurde nachträglich wegen eines Einfädlers disqualifiziert.

Es gab lange Diskussion, denn Feller hatte den Lauf zu Ende gefahren. "Wir haben sehr lang im Video gesucht, wo es passiert ist, ich hatte keine Ahnung, weil mir ist es nicht aufgefallen. Und im normalen Tempo sieht man auch nichts", sagte Feller, musste dann aber eingestehen: "Es ist eindeutig." In einem langen Zug hatte der Ski zu früh gegriffen. "Ich kann nichts tun, außer mich zu entschuldigen", sagte Feller, "weil natürlich hätte ich stehenbleiben müssen. Das kann ich aber nur tun, wenn ich es merke. Und ich weiß, dass ich dasselbe schon einmal vor zwei Jahren hatte, aber ich habe bei diesem unrhythmischen Lauf mit vielen Übergängen so oft Stangen auf die Ski bekommen, dass es mir einfach nicht aufgefallen ist!"

"Am besten in die Stadt... und los geht's!"

"Ich war wirklich sehr verblüfft, als plötzlich die Disqualifikation aufgeschienen ist", sagte Feller, der auch tief in die Tasche greifen muss. "Die 1000 Franken Strafe muss ich bezahlen, das ist auch für uns viel Geld", meinte er seufzend. Das aber war nicht das Schlimmste. "Der Speed passt ja, dass mir so was wieder genau beim Heimrennen passiert, ist wie ein Schlag in die Fresse." Zumal der Ganslern die "Führung" im Duell mit Feller ausbaute: Bei sechs Starts fiel der Tiroler nun vier Mal aus, hat erst zwei Ergebnisse.

Der Frust saß tief, das war zu sehen. "Und es wird dauern, bis der Ärger abkühlt", sagte Feller. Was helfen würde: "Am besten, jetzt in die Stadt und los geht's", meinte er und spielte damit auf die Feierlaune der Fans an.