Es war die sechste Fahrt in sieben Tagen – und es war zum sechsten Mal eine sehr gute. Daniel Danklmaier mag die Streif, die schwierigste Abfahrt der Welt, offenbar ganz gern: Denn auch die sechste Fahrt war eine schnelle. Es war ein Urschrei, der dem 25-Jährigen im Ziel entfuhr. Kein Wunder: Platz fünf in Kitzbühel, das mit Abstand beste Ergebnis im Weltcup. Und als angenehmer Nebeneffekt wohl auch gleich der Platz im Weltcupteam für die nächste Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen, dann schon mit einer Nummer unter den besten 30.
„Ich bin einfach nur überglücklich“, sagte der Steirer, der schon drei schwere Knieverletzungen hinter sich hat. „Es war eine gscheite Genugtuung“, erklärte er. Deshalb, weil es lange nicht rundlief, auch in diesem Jahr. „Das war auch im Kopf, weil du ständig überlegst, was du verbessern sollst, aber es geht nicht. In Bormio hat es dann den Schalter umgelegt. Und jetzt habe ich so viel Vertrauen in mich, dass mich nicht so schnell etwas erschüttert.“
Dem Druck standgehalten
Dabei war es alles andere als leicht: Nach zwei Bestzeiten im Training und Sieg im Europacup sowie Platz drei und vier in den Weltcuptrainings stiegen die Erwartungen. „Ich hab mir nur gedacht: Fahr kontrolliert, nütz die Gelegenheit“, sagte der Mann aus Aich bei Haus, der schon so viel Pech hatte. Nicht an diesem Tag, diesmal war auch die Sonne auf seiner Seite, die Sicht besserte sich.
„Ich hab den Ersten zugeschaut, beim Vincent ist mir selber gscheit die Pumpen gegangen“, sagte er. Dann Fünfter zu sein, das mache ihn „einfach nur happy“. Die Euphorie kam schon im Zielschuss: „Da habe ich die Leute gehört, das erste Mal. Und ich hab mir gedacht, dass es so schlecht nicht sein kann.“ Es war Platz fünf und deswegen „noch einmal geiler“. Was folgt? „Jetzt wartet am Sonntag auch noch der Super-G!“