Daniel Albrecht wurde eine große Skikarriere vorausgesagt. Mit 20 Jahren gewann der Schweizer bei der Junioren-Weltmeisterschaft gleich drei Goldmedaillen (Abfahrt, Riesentorlauf und Kombination). Dazu gab es Silber im Slalom.
Im Weltcup erweiterte Albrecht seine Erfolge. 2007 gewann er bei der WM Gold (Super-Kombination), Silber (Riesentorlauf) und Bronze (Teambewerb). Dazu folgten vier Siege im Weltcup.
Gerade in Topform für die bevorstehende WM in Val D'Isere nahm Albrecht erstmals die Kitzbühel-Abfahrt in Angriff. Beim Abschlusstraining am 22. Jänner 2009 passierte es. Der damals 25-Jährige stürzte schwer und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.
Erst nach drei Wochen erwachte er aus dem Koma und gab sogar noch einmal ein Weltcup-Comeback. Nach einem erneuten Sturz bei der Abfahrt in Lake Louise zog er sich eine Kniescheibenluxation und einen Innenbandriss im linken Knie zu. Nach 138 Weltcup-Rennen beendete er im Oktober 2013 seine Karriere.
Jetzt ist Albrecht wieder nach Kitzbühel zurückgekehrt. "Ich komme mit einem positiven Gefühl nach Kitzbühel, weil ich mich an den Unfall zum Glück nicht mehr erinnern kann. Ich habe die Strecke geliebt", sagt der heute 35-Jährige, der sich vom Skisport distanziert hat. "Die Rennen schaue ich mir daheim an. Wenn man die Probleme anderer Athleten mitbekommt, sie stürzen sieht, tut das schon weh. Da denke ich mir dann oft, wie kann man denn nur so viel Energie in eine Sache stecken, die so dermaßen unsicher ist."
Insgesamt blickt einmalige Olympiateilnehmer (2006) aber gern zurück. "Ich würde alles noch einmal gleich machen. Die Gefühle, die Erfahrungen und Erlebnisse, die man als Skifahrer in solchten Extremsituationen macht - das findet man sonst nur schwer im Leben. Und dafür bin ich dankbar", sagt Albrecht.