Da kann man einfach nur Applaudieren: Marcel Hirscher fuhr auch im Slalom vom zweiten Lauf mit einem Großangriff zum Sieg in Adelboden. Im Slalom griff der 29-Jährige nach Platz drei im ersten Lauf bei Schneefall voll an und fuhr so wieder zum Sieg, dem 67. seiner Laufbahn. Und damit sorgte er auch für einen neuen Weltrekord: Als erster Herr fuhr er in einem Weltcuport zum 16. Mal auf das Weltcup-Podest. Und auch der neunte Sieg an einem Weltcuport ist Rekord. Ganz nebenbei war es bereits der neunte Sieg in dieser Saison - im ganzen Vorjahr waren es 13 Siege.
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Wieder nicht ins Ziel kam Marco Schwarz, der wie schon in Zagreb nach Halbzeitführung ausschied. Und so kam der Franzose Clement Noel (+0,50 Sek.) sensationell auf Rang zwei, für den Norweger Henrik Kristoffersen blieb nur Platz drei.
"Ich habe im zweiten Lauf schon gesehen, dass es anders ist, dass ich mehr machen kann. Und ich war wacher und aufgeweckter", meinte Hirscher, der sich in der Früh noch beklagt hatte, dass er am Vortag nach dem Sieg im Riesentorlauf praktisch keine Zeit zum Ausruhen hatte: "In einer anderen Sportart wäre das undenkbar!" Im zweiten aber hatte er wieder die alte Frische und auch das Vermögen, den Bedingungen mit Schneefall und Regen im Ziel zu trotzen: "Wir haben hier im Slalom immer Sauwetter. Und wir sehen alle wenig. Das macht es wirklich schwer!"
Nicht schwer genug für die Konkurrenz offenbar, den schon zum dritten Mal nach 2012 und 2018 holte sich Hirscher im Berner Oberland auch das "Double" für beide Siege an diesem Wochenende. Wiewohl er auch diesmal betonte: "Das war echt hart heute. Ich wusste, dass Clement führte und dass hinter mir noch Henrik und Marco in der Form seines Lebens kommen. Ich wusste, dass ich hundert Prozent geben muss!"
Schwarz nahm den Ausfall zur Kenntnis. "Die Nerven waren es nicht. Ich habe oben gut angefangen, über den Übergang wollte ich wieder rausnehmen, und dann ist es schon wieder passiert gewesen", sagte der Kärntner nach dem zweiten Lauf und versuchte das Positive mitnehmen. "Das Skifahren passt. Ich lasse mich nicht drausbringen. Ich fahre morgen nach Wengen und werde die Abfahrtstrainings mitfahren und am Freitag die Kombi. Dann folgt die Vorbereitung auf den Slalom."
Die weiteren Österreicher konnten sich im zweiten Lauf nicht wesentlich verbessern: Christian Hirschbühl fiel gar um neun Plätze zurück und wurde 21. - unmittelbar vor Marc Digruber und Johannes Strolz. Manuel Feller und Michael Matt waren schon in Lauf eins ausgeschieden.