Der WM-Silbermedaillengewinner von St. Moritz 2017 hofft nach bisher zähem Saisonverlauf auf eine bedeutende Verbesserung im Weltcuprennen am Samstag in Adelboden. Zuletzt hat er nicht nur viel trainiert, sondern auch analysiert.
Sein größtes Ziel für Adelboden sei, sich auf die Ski zu stellen und genau das abzurufen, was er in den vergangenen Tagen im Training in Folgaria gespürt habe. "Der Schritt vorwärts ist auf jeden Fall da gewesen. Jetzt heißt es, das im Rennen hinzukriegen und Gas zu geben", weiß der Athlet aus St. Martin bei Lofer, worauf es ankommt.
Adelboden war am 6. Jänner 2018 das letzte Rennen, das Roland Leitinger im vergangenen Winter gefahren ist (22.), nur fünf Tage später riss er sich beim freien Skifahren auf der Reiteralm das Kreuzband im rechten Knie. "Es ist meine Comebacksaison. Du weißt erst dann richtig, wie hart es ist, wenn es einmal hart ist. Und so ist es jetzt gerade gewesen. Aber es war kein Thema, deswegen den Kopf in den Sand zu stecken. Kopf nach oben und weiterkämpfen. Es waren jetzt Supertage dabei, wo es einfach megamäßig Spaß gemacht hat."
Der 27-Jährige arbeitete an der Skitechnik, auch am Skischuh wurden Anpassungen gemacht. "Ich war sehr wackelig auf dem Weg, habe deswegen einfach zu wenig Druck auf die Ski bekommen." Er habe schon "angriffiger" fahren wollen, doch das sei ihm schwer gefallen. "Ich wurde zurückgedrängt beim Skifahren. Daran habe ich gearbeitet, dass ich das Ganze attackieren kann und nicht der Hang mir das alles aufdrängt."
Analysiert habe er auch, dass es "ein bisschen eine Kopfgeschichte" sei und es ihm in den bisherigen Rennen an Lockerheit gefehlt habe. "Und damit hatte ich auch nicht die nötige letzte Überzeugung."
Dass es in Richtung WM gehe und nach Adelboden nur noch der Riesentorlauf in Garmisch-Partenkirchen am 3. Februar angesetzt ist, spiele freilich eine Rolle. "Ich werde schon viel auf die WM angesprochen und will natürlich dabei sein. Bis dahin sind noch zwei Chancen, aber morgen am Hang hat das null komma Josef zu bedeuten. Deswegen werde ich mein Rennen nicht anders anlegen."