Wie der ORF Vorarlberg berichtet, geht heute der Prozess um Ex-ÖSV-Cheftrainer Charly Kahr weiter. Dem Steirer wird von einem Ehepaar sexueller Missbrauch vorgeworfen, Kahr hat nun wegen übler Nachrede geklagt. Beim ersten Verhandlungstermin im April vergangenen Jahres wies der mittlerweile 86-jährige Kahr schwere Anschuldigungen der beiden Angeklagten zurück. Heute wird Nicola Werdenigg als Zeugin einvernommen. Die Ex-Skirennläuferin hat Ende 2017 als erste Vorwürfe über sexuelle Gewalt im ÖSV der 1970er Jahre öffentlich gemacht.
Das Ehepaar hatte WhatsApp-Nachrichten an Skilegende Annemarie Moser-Pröll geschickt. Sie enthielten die wütende Frage, ob sich Moser-Pröll nicht schäme, Kahr öffentlich in Schutz zu nehmen. Der habe „viele Mädchen missbraucht und gebrochen“. Und: Kahr habe Moser-Pröll entjungfert, als sie noch keine 16 Jahre alt gewesen sei.
Martin Mennel, der Verteidiger der beiden Angeklagten, will den Gutglaubensbeweis führen: Seine beiden Mandanten hätten die Anschuldigungen gegen Kahr im guten Glauben erhoben, dass sie zutreffen. Wenn dieser Beweis gelingt, wäre das Ehepaar vom Vorwurf der üblen Nachrede freizusprechen.