Schladming hat es gut. Vom Schneechaos, unter dem fast die ganze Obersteiermark seit Tagen stöhnt, hat die steirische Skihauptstadt nur den Schnee bekommen, nicht aber die Probleme.
Die Pisten präsentieren sich in traumhaftem Zustand und trotzdem ist Nachtslalom-Chef Hans Grogl nicht unbedingt tiefenentspannt, wenn er den täglichen Wetterbericht studiert. "Wir beobachten das Wetter derzeit natürlich ganz genau. Sobald es eine Phase gibt, wo der Schneefall Pause macht und es kalt wird, beginnen wir sofort mit dem Bau der Rennpiste", erläutert Grogl.
Eine herkömmliche Publikumspiste würden schon die Vorläufer ramponieren, eine Weltcuppiste ist aus anderem Holz (oder besser Eis) geschnitzt. Es braucht einen gut 20 Zentimeter dicken, steinharten Block aus einem Schnee-Wasser-Gemisch, um den messerscharfen Kanten der Slalom-Asse standzuhalten. Dafür wird mit einem Sprühbalken präpariert, und zwar bei möglichst tiefen Temperaturen. Hans Grogl: "Ein paar Tage ohne Schneefall und zwei Nächte, wo’s richtig kalt ist, brauchen wir, dann gibt’s kein Problem."
Noch sind schneefreie Tage aber nicht in Sicht. Bis in die kommende Woche hinein rechnen die Meteorologen mit weiteren Schneefällen. Und die wirken sich nicht nur auf den Bau der Rennpiste aus. Um 50.000 Slalomfans ein perfektes Erlebnis bieten zu können, braucht es von den riesigen Parkplätzen über die Tribünen bis hin zur Weltcup-Meile gewaltigen Aufwand.
Die jeweiligen Teams stehen längst Schneeschaufel bei Fuß, auch sie müssen aber noch zuwarten. "Es hat keinen Sinn, da jetzt loszulegen", weiß der Schladminger OK-Chef und rechnet vor: "Jetzt haben wir noch 19 Tage. Zwei Wochen vor dem Rennen wird es sozusagen spannend, zehn Tage vorher müssen wir dann voll loslegen, egal bei welchen Bedingungen."
Dass Schladming ein perfekt eingespieltes und routiniertes Team hat, sei in so einer Situation natürlich von unschätzbarem Wert. Grogl: "Wir haben in jedem Bereich Topleute, da wissen alle, was zu tun ist." Der Vorverkauf läuft auf Hochtouren, die Karten für Tribünen und Stadion sind längst restlos weg. Rote Karten für die riesige Schneetribüne entlang der Rennpiste gibt es aber auch heuer genug, auch für den Renntag seien ausreichend Karten da, verspricht Grogl.
Apropos versprechen: Ziemlich voll verspricht die Startliste des Nachtslaloms am 29. Jänner zu werden. Weil Schladming den letzten Weltcupslalom vor der WM in Aare austrägt, rechnen die Veranstalter mit einem rekordverdächtig gro
Christian Nerat